Deutsch Perfekt Plus 2013 03

01_Titel_DP_03-13 06.02.13 10:19 Seite 1 DEUTSCH perfekt 3/2013 WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN

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01_Titel_DP_03-13 06.02.13 10:19 Seite 1

DEUTSCH perfekt

3/2013

WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö G˘ RENMEK 3/2013 MÄRZ

DEUTSCH

perfekt

SPRACH-SERVICE 2 Vokabeln rund ums Auto 2 Demonstrativpronomen 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen Auf den jungen Seiten: Im Workcamp Deutschland kennenlernen

EINFACH DEUTSCH LERNEN

das berlin der berliner

deutsches museum Serie: Die Magie der Museen

deutsch-zertifikate

Das

die magie der museen (1) boomland schweiz

BERLIN

interview: kai-markus müller

der Berliner

deutschzertifikate Welches sollten Sie machen?

deins! workcamps

vk.com/ideutsch Deutschland: € 6,90 CH: sfr 12,40 A B E F FIN GR I L P (cont.) SLO: € 7,50 l

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07-0027_Plus_1-1_DP 16.01.13 16:03 Seite 1

Perfektion lässt sich leicht üben. Mit dem Übungsheft Deutsch perfekt Plus passend zur aktuellen Zeitschrift.

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03_Editorial_0313.qxd 08.02.13 12:16 Seite 3

EDITORIAL MITTEL

INSIDER Weltstadt. Partystadt. Brandenburger Tor und Museumsinsel. Zwei Zoos, drei Opernhäuser, vier Universitäten – und eine berühmt-berüchtigte Flughafenbaustelle. So kennt man Berlin, und nicht sehr viel anders erleben die meisten Besucher die Metropole. Wie aber geht es den Berlinern selbst mit ihrer Stadt? Für dieses Heft hat sich unsere Berlin-Korrespondentin Barbara Kerbel auf die Suche gemacht nach dem Lebensgefühl der Hauptstadt (ab Seite 12). Das bewegt sich bei vielen Berlinern zwischen Stolz und Ärger, wenn wieder einmal nichts klappt in der seit 20 Jahren armen Kommune. Am Anfang, erinnert sich unsere Autorin an ihren Start in der Metropole, „hat es uns die Stadt nicht gerade leicht gemacht.“ Der Wind kam kalt aus dem Osten, und der Winterdienst tat alles, nur nicht das, was er sollte. Inzwischen aber sagt sie auch: „Man entdeckt an jeder Ecke irgendetwas Liebenswertes.“ Sehr viel weniger emotional, aber nicht weniger wichtig ist das Thema unserer Redakteurin Claudia May: Sie stellt die aktuellen Deutsch-Zertifikate vor, von denen es mehr als 25 verschiedene gibt. Seit 2007, als wir das letzte Mal eine große Geschichte zu diesem Thema gebracht haben, ist viel passiert: Manche Prüfungen gibt es nicht mehr, andere sind neu oder verändert worden. Eine große Änderung gibt es aktuell bei einer der populärsten Prüfungen: Das Goethe-Institut und das Österreichische Sprachdiplom Deutsch ersetzen bis zum Sommer das Zertifikat Deutsch durch das neue Zertifikat B1. Sie wollen sich Ihre Deutschkenntnisse offiziell bestätigen lassen? Die passende Prüfung finden Sie ab Seite 28. Viel Glück!

FOTO: GERT KRAUTBAUER

berühmt-ber•chtigt erleben

hier: ≈ sehen ≈ Gruppe von Personen, die mit speziellen Geräten Straßen und Wege von Eis und Schnee frei machen

die ]cke, -n

hier: Stadtteil

liebenswert

hier: ≈ sympathisch

Platz; Straße;

die Redakteurin, -nen ≈ Journalistin verændern

anders machen

ers¡tzen

an die Stelle einer anderen Sache kommen

3/13

8. April - 14. Juni 16. Juli - 12. September

hier: durch negative Berichte bekannt

der W“nterdienst, -e

DEUTSCH perfekt

DEUTSCHKURSE

Jörg Walser Chefredakteur

8. Juli - 2. August 5. - 30. August 2. - 20. September www.deutschlernen.at

04-05_Inhalt_DP_0313 06.02.13 14:37 Seite 4

DIE THEMEN DES MONATS MÄRZ 2013

12 6 18



Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues

LEICHT

Reisetipps Celle • Oldenburg • Bad Breisig • Faulhorn

LEICHT



21

Mein erster Monat Elena Prykhodko in Salzburg

22

Ja oder Nein? Streit-Thema: Brauchen wir mehr Kameras?

24

Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

LEICHT

U

SCHWER

MITTEL SCHWER

27

Auf den zweiten Blick Sprachspiele aus der Presse

MITTEL

45

Mein Tag Ein Tag mit Jurist Thomas Mönius

LEICHT

46

Mein Deutschland-Bild Jörg Winde über Bürgermeisterzimmer

LEICHT

48

Der Blick von außen Adam Gusowski und Piotr Mordel über deutsche Autobahnen

50

56 66 68

Im Interview: Kai-Markus Müller Der Neurologe über die Suche nach dem optimalen Preis



SCHWER

SCHWER

Ein Bild und seine Geschichte Vor 30 Jahren: eine Uhr wird zum Kult

MITTEL

Kulturtipps Konzert • Lesung • Theater • Film • Buch

MITTEL



Kolumne Alia Begisheva über Bürokratie

SCHWER

69

Nächsten Monat … in Deutsch perfekt

MITTEL

70

Schlussworte Was Menschen noch zu sagen haben

MITTEL

DIE JUNGEN SEITEN VON Internationale Workcamps • Deutsche Musik dominiert Charts • Premiere auf dem Eis • Liechtenstein

U 4

LEICHT

BERLIN ≤

MITTEL

Immer in Bewegung, manchmal chaotisch und trotzdem faszinierend: So ist die deutsche Hauptstadt für die Berliner. Eine Geschichte über das Leben in der Metropole, die die Berliner vielleicht nicht immer mögen – die meisten aber trotzdem lieben.

DEUTSCH perfekt MITTEL

DIE SCHWEIZ BOOMT

SCHWER

Mehr als acht Millionen: Noch nie haben so viele Menschen in der Schweiz gelebt. Viele der neuen Einwohner sind wegen der Arbeit in die Alpenrepublik gezogen. Haben die Migranten das Land verändert?

52

DEUTSCH perfekt

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LEICHT

Texte auf Stufe A2 des GER

MITTEL

Texte auf Stufe B1 des GER

SCHWER

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE MITTEL

33 Wortschatz Diesmal: im Auto

LEICHT



LEICHT

34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

SCHWER

36 Raten Sie mal! Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

MITTEL

MITTEL

LEICHT

37 Schreiben • Sprechen • Verstehen Einladung zur Hochzeit • Nachfragen • Rezepte SAMMELKARTEN

SCHWER

39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

MITTEL

40 Grammatik Demonstrativpronomen

SCHWER

LEICHT MITTEL

42 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt? 43 Starthilfe Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch MITTEL

DEUTSCH-ZERTIFIKATE Welche Deutschprüfung soll ich machen? Welche Prüfungen gibt es – und wozu sind sie gut? Wir stellen die wichtigsten Zertifikate vor und zeigen Ihnen, wie Sie den passenden Test finden.

28

U 24 61 5

LEICHT

LESEN & HÖREN Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

Nachrichten OECD: Firmen müssen offener werden

SCHWER

Die Magie der Museen Die Welt der Museen

MITTEL

deins! Internationale Workcamps Mehr als nur Ferienspaß

LEICHT

MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN



lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

÷

Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal ¢ , ¿er Plural-Formen o

LERNEN MIT DEUTSCH perfekt -PRODUKTEN Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 20). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.

≤ DEUTSCHES MUSEUM

MITTEL

Seit 1925 ist das Deutsche Museum in München die Adresse für alle, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren. Dort steht der erste Computer, Physiker zeigen Experimente, und auch der Mond ist ganz in der Nähe. Teil eins der neuen Serie über Museen.

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DEUTSCH perfekt

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Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und Grammatik (siehe Seite 2). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus. Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 65). www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.

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TITELFOTO: MAURITIUS IMAGES/IB/MICHAEL WEBER; FOTOS:SYLVAIN SONNET/CORBIS; HEMERA, WAVEBREAK MEDIA/THINKSTOCK; JAN GREUNE/LOOK-FOTO

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06-11_Kurz_und Knapp_0313.qxd 06.02.13 10:20 Seite 6

KURZ & KNAPP LEICHT



500 Meter in der Luft 500 METER IN DER LUFT best“mmt

hier: sicher

führen

hier: gehen

der [bgrund, ¿e

≈ Stelle in der Landschaft: Sie ist extrem tief und gefährlich.

die Höhe, -n

von: hoch

die B¡rgbahn, -en Transportmittel: Damit kann man auf den Berg fahren. die W¡rbung

von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

6

er dort spazieren geht, hat bestimmt ziemlich viel Adrenalin im Blut. Denn die höchste Hängebrücke Europas führt über einen 500 Meter tiefen Abgrund. Der Titlis Cliff Walk in der Zentralschweiz beginnt auf dem Berg Titlis auf 3041 Meter Höhe. Dann geht man 100 Meter über den Abgrund – aber nur bei gutem Wetter. Wenn das Wetter sehr schlecht ist, ist es zu gefährlich, über die Brücke zu gehen. Ganz billig war die Konstruktion nicht: Ungefähr 1,5 Millionen Franken (1,2 Millionen Euro) haben die Titlis-Bergbahnen bezahlt. Die Besucher können trotzdem gra-

W

tis über die Brücke gehen. Auf ihr sollen die Gäste nämlich die Bergwelt auf dem Titlis noch besser kennenlernen. Das ist gute Werbung für die Region – und Menschen ohne Höhenangst können so einen wirklich fantastischen Ausflug machen. Adrenalin im Blut ist für alle garantiert. DEUTSCH perfekt

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NEUE WILDTIERE IN DER NATUR Viel Adrenalin Besucher spazieren hoch oben

Seit vielen Jahren hat man ihn in Deutschland nicht mehr in freier Natur gesehen: den europäischen Bison, der auch Wisent heißt. Er ist ein Verwandter des amerikanischen Bisons. Früher waren Wisente von Nordspanien bis Skandinavien zu Hause. Aber dann wurden sie fast ausgerottet. Einige wenige Tiere kann man noch in Zoos sehen. In einem privaten Wald in der Nähe von Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen) gibt es jetzt zum ersten Mal wieder Wisente in freier Natur. Die acht Tiere sind Teil eines Projekts. Es soll zeigen, dass aktiver Artenschutz auch in einem kommerziellen Wald möglich ist. Gefährlich für Waldbesucher sind die bis zu einer Tonne schweren Wisente nicht – sie haben viel zu viel Angst vor dem Menschen.

DURST AUF LOKALES BIER Große Brauereien verkaufen das meiste Bier in Deutschland. Man sieht ihre Werbung immer wieder im Fernsehen. Kritiker sagen aber, dass das Bier aus den großen Produktionen langweilig schmeckt. Sie mögen das Bier kleiner Brauereien lieber. Manche verkaufen exotische Biere, die zum Beispiel ein bisschen nach Zitrone schmecken. Andere benutzen historische Rezepte, die bei Kennern auch sehr populär sind. Weil immer mehr Menschen diese speziellen Biere wollen, gibt es auch immer mehr kleine Brauereien. In den letzten sechs Jahren hat die Zahl um ein Viertel zugenommen, schreibt der Spiegel. Jetzt gibt es 653 davon. Die großen Brauereien brauchen vielleicht bald eine neue Strategie, wenn das so weitergeht.

Premiere Smartphone-Orchester

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DEUTSCH perfekt

NEUE WILDTIERE IN DER NATUR das W“ldtier, -e

÷ Zootier; Haustier

w¢rden … ausgerottet

von: ausrotten = hier: so viele Tiere totmachen, dass es keine mehr gibt

einige (-r/-s)

ein paar

der Artenschutz

≈ schriftliche Normen: Sie sagen, dass man wild lebende Tiere und Blumen in der Natur nicht kaputtmachen darf.

viel zu viel

extrem viel DURST AUF LOKALES BIER

lokal

hier: von einem Dorf oder von einer Region

die Brauerei, -en

Fabrik: Dort stellt man Bier her.

die W¡rbung

von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen

zunehmen

hier: größer werden; mehr werden

weitergehen

hier: ÷ aufhören

PREMIERE SMARTPHONE-ORCHESTER digital

hier: ≈ mit dem Computer gespielt

der Sænger, -

Mann: Er singt.

mehrere (-r/-s)

mehr als zwei

œffentlich

hier: vor Publikum, für alle zu sehen

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (2)

Handys in der Kirche? Um niemanden zu stören, sollte man sie ausmachen. Die Frauen und Männer vom Digiensemble tun aber genau das Gegenteil: Sie spielen in der Kirche auf ihren Smartphones und Tablet-Computern – kein Computerspiel, sondern digitale Musikinstrumente. Im letzten Jahr konnte man sie zum Beispiel im Berliner Dom hören. Sie haben mit Musik-Apps eine Arie von Bach gespielt. Nur der Sänger hat ohne digitale Hilfe gesungen. Das Digiensemble hat aber nicht nur Klassik im Repertoire. Die Musiker üben verschiedene Stile – und brauchen für einen Song oft mehrere Monate. Im Juni kann man sie wieder sehen und natürlich auch hören: bei einem öffentlichen Konzert im Berliner Dom.

Keine Angst Dieses wilde Tier tut dem Menschen nichts

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KURZ & KNAPP



LEICHT

WER IST EIGENTLICH …?

BJARNE MÄDEL Immer muss er putzen. Das ist kein einfacher Job, denn Bjarne Mädel muss Tatorte sauber machen. Blut auf dem Teppich? Zähne auf der Toilette? Kein Problem. Mädel ist Spezialist. Aber natürlich nur im Fernsehen: Der Hamburger spielt in der TV-Serie „Der Tatortreiniger“ die Hauptrolle, Heiko „Schotty“ Schotte. Lange Zeit war diese Serie den meisten Menschen unbekannt. Nur im Nachtprogramm konnte man sie sehen. Aber die Reaktion des kleinen Publikums war enthusiastisch. Es hat den Humor und die Ironie der Serie geliebt – und anderen davon erzählt. Immer mehr Menschen haben dann nachts den Fernseher angemacht, die DVDs der ersten Staffel waren schnell weg. Eine zweite Staffel mit Mädel ist dann im Januar 2013 ins Fernsehen gekommen, leider immer noch sehr spät. Deshalb werden jetzt viele die neuen DVDs kaufen. Hoffentlich denken die Programmchefs bei der nächsten Staffel anders. Denn „Der Tatortreiniger“ mit dem fantastischen Mädel ist eine Kultserie. Vielleicht wird sie ja bald früher gezeigt?

ALT IM NORDWESTEN In Hannover, Berlin oder Hamburg leben besonders viele sehr alte Leute. Das sagt die Statistik des MaxPlanck-Instituts in Rostock. Denn im Nordwesten Deutschlands leben die meisten Menschen, die schon ihren 105. Geburtstag gefeiert haben. Noch weiß keiner, warum das so ist. Klar ist nur: In großen Städten ist die Gesundheitsversorgung besser. Die Lebenserwartung ist aktuell aber in einer anderen Region am höchsten: im Südwesten des Landes. Im Durchschnitt werden die Menschen dort 80 Jahre alt.

BJARNE MÄDEL der Tatort, -e

Ort: Dort ist etwas Kriminelles passiert.

die St„ffel, -n

hier: ≈ ein paar Filme als Teil von einer Fernsehserie ALT IM NORDWESTEN

die Ges¢ndheitsversorgung

≈ jeder medizinische Service, Medikamente und Hilfen

die Lebenserwartung

≈ Zeit: So lange wird ein Mensch (wahrscheinlich) leben.

“m D¢rchschnitt

≈ meistens: Das ist normal.

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DER GUTE TIPP Urlaub, sagen viele, ist die schönste Zeit im Jahr. Wenn man Feiertage mit seinem Urlaub kombiniert, kann man noch länger in die Ferien fahren. 2013 ist dafür besonders gut: Man muss nur wenige Brückentage nehmen, um lange Zeit frei zu haben. Denn alle nationalen Feiertage sind an einem Wochentag. Der 1. Mai (Tag der Arbeit) ist zum Beispiel ein Mittwoch. Nimmt man Donnerstag und Freitag als Brückentag, wird das ein sehr langes Wochenende.

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FRAGEN an Ingrid Metz-Neun. Die 62-Jährige synchronisiert Filme. In vielen Metropolen kann man sie aber auch in der U-Bahn hören – in Berlin genauso wie in Hamburg, Frankfurt und anderen Städten.

Haben Sie eine spezielle Ausbildung gemacht, um als Synchronsprecherin zu arbeiten? In meinem Job gibt es keine spezielle Ausbildung. Ich habe aber die Schauspielschule besucht, denn ich wollte Schauspielerin werden. Aber als ich fertig war, hat man einen anderen Typ Frau gesucht: dünn und jung. Ich sehe anders aus. Also habe ich angefangen, mit meiner Stimme zu arbeiten. Aber die Schauspielschule war wichtig: Ich habe dort gelernt, Emotionen zu zeigen und schnell zu reagieren. Das braucht jeder, der einen Film synchronisiert. Denn die Stimme muss

authentisch sein – manchmal traurig und kurz danach wieder lustig.

sein, zum Beispiel, wenn man Tiere in Animationen spricht.

Sie sagen auch in vielen Städten die Haltestellen an. Ist es nicht langweilig, die Haltestellen einer U-Bahn zu sprechen? Ich muss aufpassen: Wenn man 2000 Ansagen spricht, kann das sehr monoton werden. Aber auch Haltestellen sollen sich gut anhören. Ich muss eine freundliche und positive Stimme haben – das ist nicht immer einfach. Natürlich bringt es mehr Spaß, einen Film zu synchronisieren. Man kann dabei immer ein bisschen wie ein Kind

Finden Sie es komisch, Ihre Stimme zu hören? Ich mag meine Arbeit. Dieses Jahr habe ich mit meiner Firma mehr als 120 Filme synchronisiert. Nicht bei allen habe ich selbst gesprochen, aber natürlich höre ich mich oft. Das ist normal für mich. In U-Bahnen erschrecke ich mich aber manchmal – und in einem Hotel hat mich eines Morgens meine eigene Stimme geweckt. Das war wirklich sehr komisch.

Sprache ist ihr Beruf Ingrid Metz-Neun vor dem Mikrofon

3 FRAGEN synchronisieren

in einem Animationsoder fremdsprachigen Film eine Figur sprechen

die Schauspielschule, -n Schule: Dort lernt man das Spielen einer Rolle im Theater oder Film.

Viele Patienten in Deutschland sind alt. Mit dem Alter ist das Risiko für Demenz höher. Eine Person mit Demenz kann sich an vieles nicht mehr erinnern. Speziell die Dinge, die man erst vor wenigen Minuten oder Tagen erlebt hat, sind weg. Es gibt Patienten, denen die Erinnerung an viele Jahre fehlt. Oft ist nur noch das übrig, was sie als Kind erlebt haben. Ältere Patienten haben als erste Sprache aber meistens kein Hochdeutsch gelernt, sondern einen Dialekt. Wenn sie nun Demenz haben, können sie nur noch Dialekt sprechen. Das Problem: Viele junge Ärzte verstehen keinen Dialekt mehr. Die Lösung: Dialektkurse. Sie werden in Deutschland von immer mehr Krankenhäusern angeboten.

die St“mme, -n

(der Laut, -e

hier: Laute: Man macht sie, wenn man spricht oder singt. Einen Laut kann man hören.)

s“ch gut „nhören

hier: nicht monoton sein; schön sein

s“ch erschr¡cken

plötzlich Angst bekommen

DIALEKTKURS FÜR ÄRZTE erleben

hier: ≈ als Erfahrung machen

übrig sein

hier: da sein

Hochdeutsch

÷ Dialekt

nun

jetzt

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Was hat er gesagt? Ärzte sollen Dialekte können

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/EVENTPRESS; ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK (2); P. SIEPER-TÄUBL

Dialektkurs für Ärzte

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KURZ & KNAPP LEICHT



Ein Klassiker Das Kinderbuch gibt es in 47 verschiedenen Sprachen

46 KINDERBÜCHER OHNE DISKRIMINIERUNG die H¡xe, -n ≈ Frau mit, so sagt man, böser, magischer Energie der Begr“ff, -e Wort damals zu der Zeit; hier: früher der Verlag, -e Firma: Sie macht Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher. austauschen hier: Diskriminierungen wegnehmen und andere Wörter an dieser Stelle schreiben gestr“chen Part. II von: streichen = hier: wegmachen durchf¶rsten hier: genau und kritisch lesen (und dann Diskriminierungen herausnehmen)

die }mfrage, -n der Gr¢nd, ¿e der Dieb, -e

46 systematisches Fragen Motiv: Warum macht eine Person etwas? Person: Sie nimmt anderen etwas weg.

SMUDO hier: Satz Buchtext: Man hat ihn auf CD gesprochen. der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Film oder im Theater mit. synchronisieren in einem Animationsoder fremdsprachigen Film eine Figur sprechen neue Ideen haben und s“ch ausdenken Neues ausprobieren der R¡nnsport Sport: Wer fährt am schnellsten mit dem Auto? die K¢nstflugspezielle Erlaubnis: Man lizenz, -en darf Figuren und Formen mit einem Flugzeug fliegen.

die Zeile, -n das Hörbuch, ¿er

Dieses Buch ist ein Klassiker: Die kleine Hexe von Ottfried Preußler aus dem Jahr 1957. Aktuell kann man es in 47 verschiedenen Sprachen kaufen. Aber genau mit der Sprache gibt es Probleme. Sie ist über 50 Jahre alt – und zu der Zeit hat man oft andere Begriffe benutzt. Damals waren sie neutral, heute sind sie diskriminierend. Der Stuttgarter Thienemann Verlag hat für eine moderne Version der Kleinen Hexe deshalb jetzt manche Wörter ausgetauscht oder gestrichen – zum Beispiel den Begriff Neger. Auch in anderen Büchern soll das passieren. „Wir werden alle unsere Klassiker durchforsten“, hat Verlagschef Klaus Willberg der Berliner Tageszeitung taz gesagt. Denn Diskriminierung soll keinen Platz in Kinderbüchern haben.

Prozent der Deutschen ziehen einen dicken Pullover an, wenn es in der Wohnung kalt wird. Die Heizung aber stellen sie nicht höher. Vier von zehn Personen lassen in vielen Räumen die Heizung auch ganz aus. Das hat die Prüforganisation Dekra in einer Umfrage untersucht. Der Grund: Energie wird in Deutschland immer teurer – und viele Menschen wollen sparen. Andere werden zu Dieben: In immer mehr Regionen nehmen Menschen illegal Holz zum Heizen aus dem Wald mit. Auch Holz ist nämlich teurer geworden, in den letzten acht Jahren um 80 Prozent. Ein Kubikmeter kostet aktuell zwischen 60 und 100 Euro. Was nur wenige wissen: Es ist ganz einfach, legal Holz im Wald zu sammeln. Man muss nur einen Holzsammelschein kaufen.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

SMUDO „Ist es die da, die mit dem dicken Pulli an, Mann?“ fragt Thomas. „Nein, es ist die Frau, die freitags nicht kann!“, antwortet Smudo. Diese beiden Zeilen sind aus dem Song „Die da!?“. Der Song hat Smudo und seine Stuttgarter Band, Die Fantastischen Vier, 1992 im ganzen Land bekannt gemacht. Plötzlich war Rap und Hip-Hop in deutscher Sprache populär. Smudo heißt natürlich mit richtigem Namen anders, nämlich Michael Bernd Schmidt. Andere Kinder haben ihn früher aber immer Schmuddel genannt – daraus ist dann Smudo geworden. Smudo ist nicht nur ein guter Rapper, er spricht auch Hörbücher, arbeitet als Schauspieler und synchronisiert Filme. Man konnte ihn zum Beispiel als Pinguin in der Animation Madagascar hören. Er und seine Band denken sich immer neue Dinge aus: Im September 2010 haben sie ein Konzert in Halle an der Saale (SachsenAnhalt) gespielt – es war live in 3-D in ungefähr 100 Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen. Im Sommer 2012 hat die Band ein neues MTV-UnpluggedAlbum gemacht. Auch in seiner Freizeit ist Smudo keine Person mit langweiligen Hobbys: Er ist im Rennsport aktiv und hat eine Kunstfluglizenz. Ruhiger wird sein Leben sicher nicht – denn Smudo feiert am 6. März erst seinen 45. Geburtstag.

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Ruhige Idylle Aber Tsunamis wie der im Jahr 563 sind auf dem Genfer See auch heute möglich

TSUNAMI AUF DEM GENFER SEE der F¶rscher, -

Person: Sie arbeitet für mehr Wissen.

der Gr¢nd

hier: ≈ Ort tief unten im See

die Schl„mmlawine, -n

hier: Masse mit Schlamm und Wasser: Sie fällt vom Berg in den See. extrem nasse Erde) braune oder schwarze Substanz: Pflanzen brauchen sie zum Leben.)

(der Schl„mm (die Erde

w„rnen

sagen, dass man gut aufpassen soll oder dass etwas gefährlich ist

wäre

Konj. II von: sein

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FOTOS: THIENEMANN VERLAG; SWISS-IMAGE.CH/LUCIA DEGONDA; PICTURE ALLIANCE/BREUEL-BILD

Tsunami auf dem Genfer See

Schweizer Forscher haben auf dem Grund des Genfer Sees Indikatoren für einen schlimmen Tsunami im Jahr 563 gefunden. Auch historische Dokumente erzählen von dem Drama. Aber erst jetzt weiß man genau, wie die Naturkatastrophe passiert ist: Es hat eine Schlammlawine im Osten des Sees gegeben. 70 Minuten später ist der Tsunami bis in das Zentrum der Stadt Genf gekommen. Er war acht Meter hoch. Viele Menschen sind gestorben. Die Forscher der Universität Genf warnen: Auch jetzt gibt es das Risiko eines Tsunamis. Schlammlawinen könnte es auch heute geben – und das wäre für die Einwohner sehr gefährlich.

Die große

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12-17_Berlin_0313 06.02.13 10:22 Seite 12

PERFEKT Was hat der neue Hauptstadtflughafen mit dem korrekten Wort für Brötchen zu tun? Gar nichts, auf den ersten Blick. Aber an beiden Themen lässt sich viel darüber erzählen, wie Berlin für die Berliner ist. BARBARA

KERBEL über das Leben in einer

Metropole, die man auch dann lieben muss, wenn man sie gerade gar nicht mag. MITTEL

der Schwabe, -n der Kiez, -e nordd., berlinisch sch“mpfen diejenigen begreifen

Person aus dem Südwesten Deutschlands Stadtteil laut sagen, dass man sich ärgert ≈ alle verstehen

enn nur der Flughafen und die Brötchen nicht gewesen wären – das Jahr hätte ruhiger beginnen können für die Berliner. Aber kurz vor Silvester hatte sich Wolfgang Thierse (69) in einem Interview über die vielen Schwaben in seinem Kiez

W

beschwert. Der bekannte Sozialdemokrat, der seit 40 Jahren am Kollwitzplatz im Stadtteil Prenzlauer Berg lebt, schimpfte über diejenigen Neuberliner, die in der Bäckerei „Wecken“ statt „Schrippen“

bestellen. Beides sind Synonyme für Brötchen – in Berlin sagt man Schrippe, in Schwaben Wecken oder Weckle. „Ich wün-

Warum nur klappt in dieser Stadt nichts so, wie es soll? sche mir, dass die Schwaben begreifen, dass sie jetzt in Berlin sind und nicht mehr in ihrer Kleinstadt“, sagte der Politiker. Da

So kennt die Welt Berlin Am Brandenburger Tor schlägt das Herz der Metropole

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DEUTSCH perfekt

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12-17_Berlin_0313 06.02.13 10:22 Seite 13

FOTO: ULLSTEIN BILD/SCHÖNING

UNPERFEKT war es vorbei mit der Ruhe. Wieder einmal stritt die Hauptstadt über die Frage, wie viele gut verdienende Neubürger sie noch verträgt. Und: Machen die Neuen die Atmosphäre kaputt? Die Schwaben gelten als ordnungsliebend, korrekt und bis zum Geiz wertorientiert. Das ist vielleicht nicht ganz wahr. Trotzdem: Wer aus Stuttgart (oder einer anderen reichen Stadt wie München oder Hamburg) nach Berlin umzieht, wird bald feststellen: Viele Dinge funktionieren anders, als er es kennt. Anders heißt in Berlin auch: schlecht oder gar nicht.

Die S-Bahnen fahren nicht immer, wie sie sollen. Im Winter bleibt der Schnee manchmal wochenlang liegen – bis alte Menschen nicht mehr ohne Gefahr auf die Straße gehen können. Die Berliner nehmen das hin. Die Stadt lebt vom Improvisieren, vom Unperfekten. Alles ist möglich – nichts ist Pflicht. Wie beim neuen Flughafen. Als die Zeitungen noch immer viel über die Schwaben-Debatte berichteten, schockierte eine Nachricht die Metropole: Die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens (siehe Deutsch perfekt 6/2012)

muss wieder verschoben werden. Zum vierten Mal, diesmal ohne neuen Termin. Zur Diskussion über die reichen Neuberliner kam eine zweite Frage: Warum nur klappt in dieser Stadt nichts so, wie es soll? Und: Muss wirklich alles so unperfekt sein, um cool zu sein? „Es wird in Berlin zu wenig darauf geachtet, was die Leute wollen und zu viel Wert auf unsinnige Projekte gelegt“, sagt Lothar Heinke. Auch wenn der 78Jährige kritische Worte findet für das, was falsch läuft – sehr überzeugend ist er nicht. Das hat einen einfachen Grund:

gut vertragen g¡lten „ls ¶rdnungsliebend der Geiz

wertorientiert

die Erœffnung, -en Wert legen auf f„lsch laufen

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hier: viel hier: akzeptieren können; brauchen nach Meinung vieler ... sein so, dass man Ordnung liebt extremes Sparen

DEUTSCH perfekt

die Gefahr, -en h“nnehmen die Pfl“cht, -en

hier: so, dass man immer genau weiß, wie viel etwas kostet gefährliche Situation; Risiko akzeptieren; leben mit Sache, die man tun muss

überzeugend

≈ erstes Öffnen meinen, dass etwas wichtig ist nicht so passieren, wie etwas geplant ist hier: so, dass man ihm glaubt

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Heinke liebt die Stadt, in der er fast sein ganzes Leben verbracht hat. Auch wenn er sich ärgert, leuchten seine Augen, wenn er von Berlin spricht. Nur 16 Jahre hat Heinke außerhalb der Metropole gelebt: 1943, während des Kriegs, wurde er mit seiner Mutter aus Berlin evakuiert. In Seehausen bei Stendal (Sachsen-Anhalt) sah er die Flugzeuge auf ihrem Weg nach Berlin: bis 1945 die Bomber der Alliierten und später, von Juni 1948 bis Mai 1949, während der Blockade Westberlins, die Rosinenbomber (siehe Deutsch perfekt 6/2008). „Ich habe zum Himmel geschaut und mir gedacht: Nach Berlin, da will ich auch wieder hin.“ 1959 war der Moment gekommen: Als Redakteur der Tageszeitung Der Morgen zog er wieder in seine Heimatstadt. Er hatte seine zwei großen Leidenschaften verbunden: die Liebe zu Berlin und den Journalismus. Heute, mit 78, ist er für den Tagesspiegel noch immer als Reporter unterwegs. Was immer in der Stadt passiert – Heinke weiß davon. Was an Berlin so besonders ist, das muss man ihn gar nicht fragen. Er leuchten der B¶mber, die Alliierten Pl.

hier: hell wirken, weil man sich freut Flugzeug, das Bomben wirft hier: Allianz der vier Staaten, die im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland und Italien kämpften Flugzeug, das Lebensmittel und Medikamente nach der Rosinenbomber, Berlin brachte getrocknete Weintraube) (die Rosine, -n grüne, rote oder blaue Frucht, die man als Obst isst (die Weintraube, -n und aus der man Wein macht) der Redakteur, -e franz. ≈ Journalist ziehen hier: umziehen die Leidenschaft, -en hier: geliebte Arbeit und Liebe zu Berlin

BERLIN FÜR INSIDER Diese Orte liegen etwas entfernt von den berühmtesten Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum – sind aber auf jeden Fall interessant. TEMPELHOFER FELD Zwar kein Geheimtipp mehr, aber fantastisch: Das Areal des früheren Flughafens ist zu einem der populärsten Freizeitziele der Berliner geworden – ein wunderbarer Ort für viele verschiedene Sportarten und Picknicks auf einem gigantischen freien Gebiet mitten in der Stadt. JÜDISCHER FRIEDHOF WEISSENSEE Der größte seiner Art in Europa wurde während der Nazizeit nicht kaputtgemacht – so macht er einen ganz besonderen Blick in ein Stück jüdische Geschichte von 1881 bis heute möglich. Am Eingang erinnert ein Denkmal an den Holocaust. TEUFELSBERG Mancher wird sich fragen: Was sollen die weißen Kugeln da oben? Die Antwort: Es ist die frühere Radaranlage der Alliierten, mit der sie bis weit in die Warschauer-Pakt-Staaten hören konnten, wie man sagt. Beim Spaziergang in der Idylle über dem Grunewald wird man plötzlich an den Kalten Krieg erinnert. CAFETERIA IM BEZIRKSAMT KREUZBERG Kaffee in den Wolken. Besucher bekommen auch ein günstiges Mittagessen – und einen tollen Blick über die Stadt, denn die Cafeteria liegt im zehnten Stock. MODERSOHNBRÜCKE IN FRIEDRICHSHAIN Der ideale Beginn für einen sommerlichen Ausgehabend im Partystadtteil: auf der Brücke sitzen, ein Bier aus der Flasche trinken und zuschauen, wie die Sonne zwischen Bahngleisen und Fernsehturm untergeht. Mehr Berlin geht nicht! Mehr Informationen zu diesen und 106 anderen Orten gibt es zum Beispiel in dem Buch 111 Orte, die man in Berlin gesehen haben muss (Emons Verlag, 240 Seiten, 14,95 Euro).

das F¡ld, -er der Geheimtipp, -s jüdisch (der Jude, -n der Friedhof, ¿e bes¶ndere (-r/-s) die Kugel, -n die Radaranlage, -n die Alliierten Pl. der K„lte Krieg das Bez“rksamt, ¿er der F¡rnsehturm, ¿e

Modersohnbrücke Mehr Berlin geht nicht

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¢ntergehen der Verlag, -e

Stück Land, auf dem z. B. Gemüse wächst; hier: Bereich mit Grün Ort oder Sache, die sehr toll, aber noch unbekannt ist von: Jude Person, deren Religion die Thora als Basis hat) Ort, an dem die Toten liegen spezielle (-r/-s) runder Gegenstand Konstruktion mit mehreren Radargeräten hier: USA, England und Frankreich ≈ Konflikt zwischen Staaten mit verschiedenen Ideologien im Zeitraum 1945 bis 1990 hier: ≈ Administration eines Berliner Stadtteils sehr hoher Turm, über den Radio- und Fernsehprogramme gesendet werden hier: langsam unter den Horizont sinken Firma, die Zeitschriften, Zeitungen oder Bücher macht

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fängt sofort an zu erzählen. „Was hier in den letzten 100 Jahren passiert ist – keine andere Stadt auf der Welt hat eine vergleichbare Geschichte“, sagt er. „Und keine andere Stadt ist so lebendig.“ Wäre er heute jung und noch kein Berliner – Heinke wäre wahrscheinlich einer der vielen Tausend Menschen aus der ganzen Welt, die jedes Jahr in die Metropole ziehen. Viele kommen für einen Job, andere, weil ihnen einfach die Atmosphäre in Deutschlands kreativster und internationalster Großstadt gefällt. Seit 2011 leben mehr als 3,5 Millionen Menschen in Berlin – und es werden noch mehr. Berlin boomt. Auch bei Touristen. Das bekommt Heinke stark zu spüren. Er wohnt an der Wilhelmstraße, direkt neben dem berühmten Hotel Adlon und dem Holocaust-Mahnmal. Das Haus, in dem er seit 1995 lebt, gehört zum letzten großen Wohnungsbauprojekt Ostberlins. Als Heinke und seine Frau im sechsten Stock einzogen, war es um sie herum ziemlich leer: Das Adlon war noch nicht wieder aufgebaut, das Holocaust-Mahnmal noch nicht einmal beschlossen. Vom Schlafzimmer aus konnten die Heinkes das Brandenburger Tor sehen. Oft stand die Polizei vor dem Haus – einen Stock über dem Ehepaar wohnte die junge Umweltministerin der Regierung von Helmut Kohl: Angela Merkel, die heutige Bundeskanzlerin. „Aber das ist lange vorbei“, sagt der 78-Jährige. „Die Gegenwart ist, dass jeden Tag neue junge Menschen mit

vergleichbar leb¡ndig

so, dass man es vergleichen kann hier: interessant; dynamisch; voll von Menschen einfach hier: nichts anderes als ≈ den Effekt einer Sache negativ oder stözu spüren bek¶mmen rend finden z. B. Skulptur oder Statue zur Erinnerung an das Mahnmal, -e ein schlimmes Ereignis gehören zu ≈ ein Teil sein von wieder aufbauen hier: ein kaputtes Gebäude neu bauen beschließen hier: entscheiden die Gegenwart Zeit, die jetzt ist der R¶llkoffer, Koffer mit kleinen Reifen ziehen d¢rch hier: (als Gruppe) durchgehen n“chts haben gegen hier: ≈ nicht sein gegen n¡rven stören entziehen hier: wegnehmen M“tte hier: Stadtteil im Zentrum Berlins Person, die in einem Haus oder einer der Bewohner, Wohnung lebt das Viertel, hier: Stadtteil bezahlbar so, dass man es bezahlen kann der Bez“rk, -e hier: ≈ Stadtteil die L¢xussanierung, -en ≈ Renovierung, bei der aus einer normalen Wohnung eine moderne sehr teure Wohnung gemacht wird

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; B. KERBEL

Rollkoffern durch die Flure ziehen.“ Der neue Besitzer, der das Haus von der Stadt gekauft hat, vermietet am liebsten an Touristen – das bringt mehr Profit. Von 14 Wohnungen sind nur noch fünf vermietet, neun sind Ferienwohnungen. Das Haus ist, wie viele Nachbarhäuser, zum privaten Hotel geworden. „Ich habe nichts gegen Touristen. Auch wenn es nervt, dass immer neue Leute im Haus sind, freue ich mich über die Besucher“, sagt Heinke. „Aber was mich wirklich stört ist, dass die Wohnungen dem Mietmarkt entzogen werden.“ 2000 bis 3000 Ferienwohnungen gibt es in Mitte. Zum Ärger der Bewohner ist es bis jetzt nicht verboten, Mietwohnungen an Feriengäste zu vermieten. Weniger Wohnraum, aber immer mehr Luxuswohnungen, billige Ferienunterkünfte und Party-Touristen: Das sind die Themen, über die sich viele Berliner zurzeit ärgern. Fast jeder kennt jemanden, der in seinem Viertel keine bezahlbare Wohnung mehr findet und wegziehen muss. Die Zeiten, in denen Wohnungen billig waren, sind vorbei. Immer mehr Menschen mit wenig Geld – und das sind viele Berliner – müssen aus dem Zentrum in die Peripherie umziehen. Auch der Bezirk Pankow, zu dem Prenzlauer Berg gehört, hat ein Problem mit steigenden Mieten, auch in Pankow gibt es rund 1500 Ferienwohnungen. Seit Kurzem macht die Politik etwas dagegen: Als erster Bezirk hat Pankow zum Jahresbeginn Luxussanierungen ver-

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Wo er wohnt, sind die Touristen Lothar Heinke an seiner Straßenecke

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s“ch verændern w“ld

anders werden hier: ≈ intensiv; mit viel Energie der [nwalt, ¿e Person, die jemanden bei einem Streit berät und für dessen Interessen kämpft die Wiedervereinigung von: wiedervereinigen = wieder ein Land werden hier: ≈ zusehen; dabei erleben sein s“ch verh„lten ≈ reagieren; sein r•cksichtslos hier: so, dass man nur auf den eigenen Vorteil sieht die ]cke, -n hier: Bereich in einem Stadtteil s“ch verd¶ppeln hier: doppelt so hoch werden

boten und will gegen illegale Ferienwohnungen aktiv werden. Jetzt diskutiert Berlin über Mittel gegen zu viele Ferienwohnungen in der ganzen Stadt. Am Stadtteil Prenzlauer Berg zeigt sich vielleicht besser als irgendwo sonst, wie sich die Stadt, vor allem im Osten, in den letzten 20 Jahren verändert hat. Rund um den Kollwitzplatz wohnt heute fast niemand mehr, der 1990 schon dort lebte. Aus dem früheren Ostberliner Intellektuellenviertel mit seinen dunklen Häusern und seinem wilden Nachtleben ist ein komplett saniertes, elegantes Wohnviertel geworden. Am Kollwitzplatz leben heute Besserverdiener. „Vor allem Menschen mit ABerufen“, sagt Susanne Haase: „Anwälte, Ärzte, Architekten.“

ARM, ABER SEXY?

sehr hohe Schulden. Ein Grund dafür

Macht Geld sexy? Diese Frage stellten Journalisten vor zehn Jahren Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit. Er antwortete: „Nein. Das sieht man in Berlin. Wir sind zwar arm, aber trotzdem sexy.“ So war der Slogan geboren, der seitdem zum Motto der Hauptstadt geworden ist: Arm, aber sexy. Damit können sich viele Berliner (und viele, die es werden wollen) identifizieren. Berlin muss wirklich seit vielen Jahren sparen. Die Metropole hat

liegt in der früheren Teilung der Stadt. In dieser Zeit bekam Westberlin und die dortige Wirtschaft gigantische Finanzhilfen von der Bundesregierung. Ostberlin war die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik und bekam auch viel Geld. Als Berlin wieder eine Stadt wurde, war damit Schluss. Die Schulden explodierten. Ein zweiter Grund für die unglückliche finanzielle Situation: Es gibt wenig Industrie und viele Arbeitslose. Industrie bringt Geld,

Arbeitslose aber sind teuer für eine Stadt. So sind die Schulden zwischen 1991 und 2012 von rund zehn auf rund 60 Milliarden Euro gestiegen. Dass Berlin arm ist, ist überall zu spüren. Die Straßenreinigung funktioniert nicht immer, es fehlen Lehrer, Polizisten und Erzieher. Aber die Berliner haben gelernt, mit der Armut zu leben. Denn Berlin, das denken sich wahrscheinlich viele, ist viel mehr als Materielles. Die Stadt ist viel zu sexy, um sie in Geld zu messen.

Die 42-Jährige ist in Prenzlauer Berg aufgewachsen, noch nie hat sie in einem anderen Teil der Stadt gelebt. „Wir hatten früher hier wilde Zeiten und waren stolz darauf, in Ostberlin zu leben.“ Seit der Wiedervereinigung erlebt sie, wie sich ihr Stadtteil immer stärker verändert. „Ich habe nichts dagegen, wenn neue Leute nach Berlin ziehen, egal woher. Aber viele verhalten sich rücksichtslos“, sagt sie. Mit ihrem vierjährigen Sohn Paul lebt Haase rund zwei Kilometer nördlich vom Kollwitzplatz in einer ruhigen Seitenstraße. Es ist keine der teuersten Ecken, aber auch bei ihr haben sich die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen in den letzten drei Jahren fast verdoppelt. Immer mehr Menschen von außen investieren in Berliner geboren sein s“ch identifizieren m“t die Sch¢lden Pl.

die Teilung, -en

explodieren spüren der Erzieher, die [rmut das Materi¡lle “n G¡ld m¡ssen

hier: das erste Mal gesagt werden hier: sich selbst so sehen Geld, das man von einer Person oder einer Bank geliehen hat von: teilen = zwei oder mehr Teile machen hier: in kurzer Zeit schnell mehr werden hier: merken; sehen Pädagoge Situation, dass man arm ist hier: ökonomischer, finanzieller Wert hier: feststellen, wie viel sie wert ist

Prenzlauer Berg Für viele ist der Stadtteil inzwischen zu teuer

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Häuser. Haase fühlt sich inzwischen nicht mehr so richtig zu Hause in ihrem Kiez. „Aber wegziehen? Nein. Ich wüsste nicht, wo ich sonst leben wollte“, sagt sie. Ein paar Kilometer südlich, an der Ecke Oranienburger und Tucholskystraße in Mitte, wartet an einem frühen Mittwochabend eine Gruppe junger Leute auf den Beginn einer Stadtführung der speziellen Art. „Pub Crawl“, sagt Hans Strömsdörfer. In den nächsten Stunden werden sie von einer Kneipe zur nächsten gehen – bis alle total betrunken sind. Billig trinken, Party 24 Stunden am Tag: Dafür reisen jedes Jahr Hunderttausende junge Leute mit Billig-

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da in der früheren Jüdischen Mädchenschule und mit drei Russinnen in Mitte unterwegs. Ganz in der Nähe des Startpunkts des Pub Crawls führt er in einen ruhigen Hinterhof. In der Tadschikischen Teestube erzählt er bei einer Tasse Tee, was er an Berlin so mag. „Wenn man genau schaut, findet man hier versteckte Nischen, interessante Ecken und spannende Geschichten. Und trotz aller Debatten: Berlin ist eine offene Stadt.“ Seit zehn Jahren lebt Strömsdörfer in der Hauptstadt. Was Berlin für ihn bedeutet? „So vieles ist toll, aber so vieles nervt auch“, sagt er. Die ganze Stadt ist wie die Berliner Schnauze: hart, direkt und erst bei sehr genauem Hinhören herzlich, aber doch auch irgendwie liebenswert. Wer das nicht mag, wer es freundlich, höflich-diskret, sauber, strahlend und korrekt haben muss, der wird in Berlin nicht zufrieden. Alle anderen werden Berlin lieben. An den meisten Tagen.


s“ch eignen für

passend sein für

der Zuwanderer, -

Immigrant

gehören zu

≈ ein Teil sein von

dauerhaft

hier: ≈ für lange Zeit

die Niveaustufe, -n

hier: ≈ Lernphase in einem speziellen Sprachniveau

erf¶lgreich

mit Erfolg

das Studienkolleg, -s ≈ Vorbereitungskurs an einer Universität das Verstændnis

Verstehen

„blösen

hier: gültig werden und deshalb etwas anderes ungültig machen

entw“ckeln

hier: sich ein System und Aufgaben für einen Test überlegen

g¡lten „ls

hier: akzeptiert sein als

bei Redaktionsschluss hier: ≈ als dieser Text geschrieben wurde die Zielgruppe, -n

Gruppe von Menschen mit ähnlichen Charakteristika (z. B. Alter) oder Interessen

A1, A2, B1, B2, C1 und C2 Die Zertifikate orientieren sich – wie auch die Schwierigkeitsangaben in diesem Heft – am Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER), einem System zur Klassifizierung und zum Vergleich europäischer Sprachtests. Es gibt sechs verschiedene Sprachstufen: A1, A2, B1, B2, C1 und C2. Bei Prüfungen der Stufe A sollte man Basiskenntnisse der deutschen Sprache haben, auf Stufe B die Sprache selbstständig verwenden können – und auf Stufe C komplizierte Dinge verstehen, fast wie ein Muttersprachler. Genauere Informationen: www.deutsch-perfekt.com/ger

FOTO: HERO/CORBIS

Für wen? Diese Prüfung ist speziell für Migranten

Goethe-Zertifikat B1 2 Zertifikat B1 des ÖSD

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der Schulabschluss, ¿e Prüfung am Ende der Schulzeit die Erlaubnis geben ber¡chtigen zu für f„chlich hier: für einen speziellen Unterricht, z. B. Mathematik oder Biologie „blegen hier: machen hier: einen Platz aufnehmen geben die [nforderung, -en hier: Können und Wissen, das man schon mitbringen soll nachweisen hier: mit Zeugnissen und Bestätigungen beweisen die F„chhochschule, -n ≈ spezielle Universität für eine Ausbildung z. B. im technischen Bereich der Beitrag, ¿e hier: Geldsumme

Wer bietet es an? Prüfungszentren mit Lizenz, Volkshochschulen Was kostet es? Circa 95 bis 160 Euro

Feststellungsprüfung des Studienkollegs Für wen? Für Personen, deren Schulabschluss nicht direkt zu einem Studium in Deutschland berechtigt. Man kann die Feststellungsprüfung am Ende einer Kollegausbildung (zwei Semester) in Deutschland machen. Das Studienkolleg bereitet nicht nur sprachlich, sondern auch fachlich auf ein Studium vor. Es ist auch möglich, die Prüfung ohne den Besuch eines Kollegs abzulegen. Um in ein Studienkolleg aufgenommen zu werden, braucht

man mindestens das Sprachniveau B1, oft auch B2. Wie funktioniert es? In mindestens drei Fächern wird schriftlich geprüft. Mündliche Prüfungen können in allen Fächern stattfinden. Jedes Kolleg hat auf seiner Internetseite Informationen zu seinen Kursen und den speziellen Anforderungen. Im Fach Deutsch muss man immer Kenntnisse auf dem Niveau B2 bis C1 nachweisen, um die Prüfung zu bestehen. Wer bietet es an? Studienkollegs der Universitäten und Fachhochschulen Was kostet es? 0 Euro (außer in Dresden und Glauchau). Kollegstudenten müssen aber Beiträge an die Hochschule zahlen (30 bis 200 Euro pro Semester).

„ACHTEN SIE AUF DIE BEKANNTEN NAMEN!“ Elisabetta Terrasi-Haufe (42) arbeitet als Sprachwissenschaftlerin am Institut für Deutsch als Fremdsprache der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Welche Prüfungen und Zertifikate sind bei Studenten besonders populär? Der Test Deutsch als Fremdsprache (TestDaF) und die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH). Als ausländischer Student muss man nämlich nachweisen, dass man auf Deutsch studieren kann. Bei der DSH muss man aber aufpassen, denn nicht jede Universität erkennt die Prüfung einer anderen Hochschule an. Der TestDaF wird überall anerkannt – und man kann ihn schon im Heimatland machen. Und welche Zertifikate machen Deutschlerner, die nicht studieren wollen? Ein großes Thema ist aktuell der Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ). Er wird am Ende der Integrationskurse abgelegt. Besonders Situationen des Alltags sind hier wichtig: zum Beispiel einen Arzttermin machen oder einen Bericht im Radio verstehen. Das ist bei den anderen Zertifikaten nicht so. Dort ist der Schwerpunkt dann eher auf Freizeit gelegt.

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Wird es bald noch andere Zertifikate geben? Besonders wichtig ist für viele Firmen die Fachsprache. Ärzte benutzen im Beruf ein anderes Deutsch als zum Beispiel Informatiker. Deshalb wird es bestimmt bald noch weitere Zertifikate geben, die speziell die Fachsprache prüfen. die Sprachwissenschaftlerin, -nen der Hochschulzugang nachweisen „nerkennen der Zuwanderer, „blegen Der Schwerpunkt “st auf … gelegt. eher s“ch lohnen n“chts br“ngen das Niveau, -s (franz.) sch„ffen der Einstufungstest, -s pauschal be„ntworten die German“stik reichen die M¢sterprüfung, -en die F„chsprache, -n weitere (-r/-s)

Frau, die Sprache systematisch untersucht Möglichkeit, an einer Universität zu studieren hier: mit Zeugnissen oder Bestätigungen beweisen akzeptieren Immigrant hier: machen hier: … ist sehr wichtig. hier: ≈ mehr Vorteile bringen keine Vorteile bringen hier: ≈ Qualität der Sprachkenntnisse hier: Erfolg haben Test, um den richtigen Sprachkurs zu finden ≈ nur eine Antwort auf eine Frage geben, die viele verschiedene Antworten haben kann systematische Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Literatur genug sein Prüfungsbeispiel zum Üben Wörter aus einem speziellen Bereich, z. B. Medizin andere (-r/-s)

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FOTO: WAVEBREAK MEDIA/THINKSTOCK

Lohnt es sich auch, Zertifikate für den Beruf zu machen? Auf jeden Fall! Man sollte auf die bekannten Namen achten: Bei den Zertifikaten von Goethe oder telc können Sie sicher sein, dass nach international geltenden Standards geprüft wird. Die Qualität ist sehr gut, und diese Namen sind auch bei vielen Firmen populär. Aber bitte testen Sie vorher Ihre Sprachkenntnisse! Es bringt nichts, wenn man nur mit Grundkenntnissen versucht, direkt eine Prüfung auf C1-Niveau wie Wirtschaftsdeutsch International (PWD) abzulegen. Das kann man nicht schaffen. Lassen Sie sich also beraten. Oft kann man auch im Internet schon einen Einstufungstest machen.

Muss ich vor einer Prüfung immer einen Kurs machen? Das kann man pauschal nicht beantworten. Wenn Sie schon Germanistik studieren und fit im Lernen sind, kann ein Trainingsbuch reichen. Es gibt nämlich spezielle Bücher, die auf die Zertifikate vorbereiten. Sie sollten aber auf jeden Fall Musterprüfungen anschauen. Bei Goethe oder telc gibt es Beispiele im Internet. Auch für den TestDaF oder die DSH gibt es Musterprüfungen. Wenn Sie sich unsicher sind, machen sie einen Kurs – vielleicht reicht Ihnen auch ein Crashkurs, der wenige Wochen dauert?

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Goethe-Zertifikat B2 2 telc Deutsch B2 2 B2 Mittelstufe Deutsch des ÖSD Für wen? Für Personen ab 16 Jahren, die schon gut Deutsch sprechen. Bei B2 Mittelstufe Deutsch des ÖSD gibt es eine Version für Jugendliche ab 14 Jahren. Die Zertifikate werden in vielen Ländern als Eingangsvoraussetzung für den Studiengang Germanistik anerkannt. An manchen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz darf man mit einem dieser Zertifikate studieren. Oft braucht man aber Sprachkenntnisse auf einem noch höheren Niveau.

Wie funktioniert es? Es gibt eine schriftliche Prüfung (140 bis 190 Minuten), danach eine mündliche Paar- oder Einzelprüfung (zehn oder 15 Minuten). Wer bietet es an? Goethe-Institute, Prüfungszentren mit Lizenz, Universitäten, Volkshochschulen Was kostet es? Circa 150 bis 200 Euro (Goethe), circa 100 bis 160 Euro (ÖSD), 95 bis 160 Euro (telc)

Zertifikat Deutsch für den Beruf 2 telc Deutsch B2 + Beruf

hat, kann man telc Deutsch B1 + Beruf machen. Wie funktioniert es? Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Es werden Deutschkenntnisse getestet, die man im beruflichen Alltag braucht. Auch einfache Wirtschaftstexte muss man verstehen und schreiben können. Die Prüfung dauert zwischen 155 und 180 Minuten. Wer bietet es an? Goethe-Institute, Prüfungszentren mit Lizenz, Volkshochschulen Was kostet es? Circa 110 bis 150 Euro >

Für wen? Für Personen ab 18 Jahren, die fortgeschrittene Sprachkenntnisse auf der Stufe B2 haben. Wenn man die Niveaustufe B2 noch nicht ganz erreicht

die Eingangsvoraussetzung, -en der Studiengang, ¿e die German“stik f¶rtgeschritten

hier: Können und Wissen, das man schon mitbringen soll Ausbildung, die man an der Universität in einem speziellen Bereich macht systematische Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Literatur hier: mit guten Deutschkenntnissen

Deutsche Redewendungen benutzen? Wenn, dann richtig.

Hätten Sie es gewusst? Hier gehts zum Deutschquiz:

Duden 11 – Redewendungen 22,99 € (D)

„Etwas in die Bucht schmeißen“ oder „jemanden hinter die Fichte führen“.* Wissen Sie, was diese Redewendungen bedeuten? Der neue „Duden 11 – Redewendungen“ weiß es. Mit 500 neuen Wendungen, Redensarten und Sprichwörtern ist die 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage des Standardwerks so aktuell wie nie und enthält insgesamt mehr als 10.000 Einträge. www.duden.de *Etwas in die Bucht schmeißen: etwas bei eBay versteigern. Jemanden hinter die Fichte führen: jemanden täuschen. 13_P_0028_AZ_Publikumswerbung_Deutsch_Perfekt_210x140_Redewendungen.indd 1

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Test Deutsch als Fremdsprache B2 - C1 (TestDaF)

Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH)

Für wen? Für alle, die in Deutschland

deutschsprachigen Universität studieren wollen. Die Prüfung ist dem Deutschen Sprachdiplom Stufe B2/C1 und dem Großen Deutschen Sprachdiplom (siehe unten) gleichgestellt. Eine Alternative zu dieser Prüfung ist der TestDaF. Wie funktioniert es? Teilnehmer der fast vierstündigen Prüfung können bis zu drei Stufen schaffen. Die zweite Stufe reicht aus, um an den meisten Universitäten studieren zu dürfen. Diese Prüfung kann man nur an Hochschulen in Deutschland machen. Oft auch erst, wenn man immatrikuliert ist. Nicht jede Universität akzeptiert eine Prüfung, die an einer anderen Hochschule gemacht wurde. Wer bietet es an? Studienkollegs, Universitäten Was kostet es? Circa 40 bis 150 Euro

studieren möchten und die Sprache auf einem hohen Niveau beherrschen. Es ist eines der wichtigsten Zertifikate, das deutschsprachige Universitäten anerkennen. Wie funktioniert es? Der TestDaF besteht aus vier Teilen: Geprüft werden Leseverständnis, Hörverständnis, mündlicher und schriftlicher Ausdruck (siehe Deutsch perfekt 10/2011 1/2012). Teilnehmer können die TestDaF-Niveaustufen 3, 4 oder 5 erreichen. Die Niveaustufe 3 entspricht dem Sprachniveau B2, wer die Niveaustufe 5 schafft, ist auf dem Sprachniveau C1. Die meisten Universitäten verlangen in allen Prüfungsteilen mindestens die Niveaustufe 4. Aber Achtung: Jede Universität hat andere Regeln! Wer bietet es an? DAAD-Lektorate, Prüfungszentren mit Lizenz, Universitäten, verschiedene Vereine und Institutionen, Volkshochschulen Was kostet es? 175 Euro in Industrieländern, in anderen Staaten ist die Teilnahme günstiger

Goethe-Zertifikat C1 2 telc Deutsch C1 2 C1 Oberstufe Deutsch des ÖSD Für wen? Für sehr weit fortgeschrittene Deutschlerner fast auf muttersprachlichem Niveau ab 16 Jahren. Eine bestandene Prüfung befreit ausländische Studierende an vielen Universitäten und Studienkollegs von einer sprachlichen Aufnahmeprüfung.

Wie funktioniert es? Geprüft werden Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen. Die schriftliche Prüfung dauert zwischen 190 und 220, die mündliche ungefähr 20 Minuten. Wer bietet es an? Goethe-Institute, Prüfungszentren mit Lizenz, Universitäten, Volkshochschulen Was kostet es? Circa 170 bis 250 Euro (Goethe), circa 110 bis 260 Euro (ÖSD), circa 95 bis 150 Euro (telc) 32

Für wen? Für alle, die an einer

Goethe-Zertifikat C2: Großes Deutsches Sprachdiplom (GDS) 2 telc Deutsch C2 Für wen? Für Teilnehmer ab 18 Jahren, die fast so gut Deutsch können wie Deutsche, Österreicher und Schweizer. Die Zertifikate ersetzen seit 2012 die Zentrale Oberstufenprüfung, das Kleine Deutsche Sprachdiplom und das Große Deutsche Sprachdiplom. Sie sind als sprachlicher Nachweis für den Zugang zu deutschen Hochschulen und Universitäten für ausländische Studierende anerkannt. Wie funktioniert es? Das GoetheZertifikat C2: GDS besteht aus den Modulen Lesen, Hören, Schreiben (insgesamt 195 Minuten) und Sprechen (15 Minuten). Die schriftliche Prüfung zum Zertifikat telc Deutsch C2 dauert vier Stunden und 10 Minuten, die mündliche Prüfung 15 Minuten. Wer bietet es an? Goethe-Institute, Prüfungszentren mit Lizenz, Universitäten, Volkshochschulen Was kostet es? Circa 220 bis 295 Euro (Goethe), circa 95 bis 150 Euro (telc)

Prüfung Wirtschaftsdeutsch International (PWD) 2 C2 Wirtschaftssprache Deutsch (C2 WD) des ÖSD Für wen? Für die PWD des GoetheInstituts braucht man sehr gute Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1, für das österreichische Zertifikat auf dem Niveau C2. Wie funktioniert es? In der Prüfung wird getestet, ob man sich in verschiedenen Situationen des Wirtschaftsund Berufslebens kompetent äußern kann. Es gibt einen mündlichen und einen schriftlichen Teil. Insgesamt dauern die Prüfungen 200 (PWD) und 225 (C2 WD) Minuten. Wer bietet es an? Auslandshandelskammern, Goethe-Institute (unter der Regie der Auslandshandelskammern), Prüfungszentren mit Lizenz, Universitäten, Volkshochschulen Was kostet es? Circa 130 bis 260 Euro (C2 WD), PWD auf Anfrage – in jedem Land sind die Preise bei den Auslandshandelskammern unterschiedlich. In Prüfungszentren mit Lizenz gibt es oft Einzelkurse (Preis auf Anfrage). < beh¡rrschen der m•ndliche/ schr“ftliche Ausdruck entspr¡chen

hier: sehr gut können Sprechen/Schreiben

mit einer anderen Sache ungefähr gleich sein sch„ffen hier: bestehen; erreichen verl„ngen hier: zur Bedingung machen der DAAD kurz für: Deutscher Akademischer Austauschdienst = Institution aller deutschen Hochschulen zur Pflege internationaler Beziehungen das Lektorat, -e hier: ≈ Abteilung für Deutschkurse an einer ausländischen Universität befreien hier: der Grund sein, dass man keine Prüfung machen muss die AufnahmeprüPrüfung, die man bestehen muss, fung, -en um einen Platz in einer Schule/ Universität zu bekommen der Hochschulzugang Möglichkeit, an einer Universität zu studieren gleichgestellt sein hier: gleiche Kenntnisse verlangen wie ausreichen genug sein immatrikulieren als Student an einer Universität anmelden ers¡tzen hier: an der Stelle der anderen Prüfungen sein der Zugang hier: Möglichkeit, zu studieren kompet¡nt mit speziellem Wissen und Können s“ch äußern sprechen; reden die Auslandshandels- Organisation für die wirtschaftkammer, -n lichen Interessen deutscher Firmen im Ausland ¢nter der Regie geleitet von auf [nfrage so, dass man um die Information bitten muss

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SPRACHE – WORTSCHATZ



Im Auto

das H„ndschuhfach, ¿er

der |nnenspiegel, die W“ndschutzscheibe, -n (auch: der R•ckspiegel, -)

der K“ndersitz, -e

der Türgriff, -e

LEICHT

das Schiebedach, ¿er der Beifahrersitz, -e die K¶pfstütze, -n

der D¢ftbaum, ¿e der Scheibenwischer, der Bl“nker, -

das Gebläse, -

die H„ndbremse, -n die G„ngschaltung, -en

der/das Tachometer, (auch: der T„cho, -s)

das Gaspedal, -e das Br¡mspedal, -e

der [schenbecher, -

die K¢pplung, -en

das L¡nkrad, ¿er

Gegenstände im Auto

die T„nkanzeige, -n

LEICHT

1

Was gibt es alles im Auto? Verbinden Sie die richtigen Wortteile!

1. der Sicherheits-

a) fach

2. der Duft-

b) gurt

der (S“cherheits-)G¢rt, -e

Unterwegs

LEICHT

2

Was benutzt man während des Autofahrens? Setzen Sie die passenden Nomen ein! Schiebedach 2 Lenkrad 2 Gangschaltung 2 Kopfstütze 2 Gebläse 2 Rückspiegel 2 Pedalen Ein Fahrer benutzt viele Dinge im Auto. Pedalen 1. Die Füße sind auf den _______________.

3. der Kinder-

c) wischer

4. das Handschuh-

d) becher

5. der Aschen-

e) baum

6. die Kopf-

f) sitz

2. Mit der rechten Hand benutzt der Fahrer die _______________.

3. Im _______________ sieht er das Auto hinter sich. 4. Mit dem _______________ lenkt er das Auto nach rechts oder links.

5. Im Winter schaltet er das _______________ der

7. der Scheiben-

g) stütze

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

Heizung an.

6. Er lehnt seinen Kopf an die _______________. 7. Wenn er frische Luft will, öffnet er das _______________.

ÜBEN SIE WEITER!

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Mehr Übungen finden Sie 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (Informationen siehe Seite 2) 2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

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SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

Seite 50 - 51 „EINE TASSE KAFFEE FÜR ZEHN EURO?“

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SCHWER

Verantwortung in der Wissenschaft Kai-Markus Müller sucht nach höheren Gewinnen. Oder: Er ist auf der Suche nach höheren Gewinnen. Solche NomenVerb-Verbindungen benutzt man vor allem in der Schriftsprache. Welche kennen Sie? Wählen Sie aus, und ersetzen Sie die blauen Ausdrücke durch eine Variante. in Betracht ziehen 2 in Zweifel ziehen 2 Kritik üben (an) die Frage stellen 2 Forschung betreiben (zu) 2 eine Erklärung geben

2

stellte die Frage 1. Der Journalist fragte / ____________________, wie das

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Experiment funktioniert.

MITTEL

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Große Zukunft?

2. Der Wissenschaftler erklärte es ihm /

Die Schweiz hat jetzt acht Millionen Einwohner. Haben Sie den Text genau gelesen? Kreuzen Sie an: Was steht im Text? Aber Achtung: Die Reihenfolge der Sätze ist anders als im Text.

____________________ ihm ____________________. 3. Gibt es eigentlich jemanden, der bezweifelt / ____________________, dass Wissenschaftler immer ethisch handeln?

1. Große Metropolen wie Zürich spüren …

4. Es gibt sicher Leute, die das Experiment kritisieren / am Experiment ____________________.

a)

eine deutliche Zuwanderung.

b)

ein deutliches Sinken der Bevölkerung.

5. In der heutigen Zeit wird zu unterschiedlichsten Themen geforscht / ____________________.

2. Viele Deutsche emigrieren in die Schweiz,

6. Aber nicht immer werden dabei die Folgen betrachtet /

weil sie …

____________________.

a)

dort einen hohen Bildungsabschluss nachholen wollen.

Seite 46 - 47 MEIN DEUTSCHLAND-BILD

LEICHT

2

b)

Arbeitserlaubnis für die Schweiz brauchen.

Wünsche, Pläne, Zwänge Professor Winde wollte die Zimmer der Bürgermeister fotografieren. Vorher musste er fragen. „Wollen“ drückt einen Plan oder eine Absicht aus. „Müssen“ zeigt, dass es Zwänge oder Pflichten gibt. Ergänzen Sie „wollen“ oder „müssen“ im Präteritum in der korrekten Form! 1.

% Was ____________ du werden, als du klein warst?

2.

& Ich ____________ schon immer Lehrerin werden! Und dazu ____________ ich ja studieren.

3. Die Prognosen von Experten sagen, dass … a)

die Politiker die Zuwanderung in Zukunft beschränken wollen.

4. Ein typisches Phänomen ist, dass …

% Aha. Und deine Brüder? Was ____________ die werden?

4. & Hans ____________ gerne Musiker werden. Aber meine

auch in Zukunft viele Migranten in die Schweiz kommen werden.

b)

a) 3.

als Bürger der EU keine spezielle

Zuwanderer freiwillig gerne unter sich bleiben.

b)

Eltern erlaubten das nicht: Er ____________ Medizin

Verwandte und Bekannte den Zuwanderern später folgen.

studieren. 5.

% Und Dirk?

6. & Der wusste nie genau, was er beruflich machen

5. Bei der Schweiz denken viele Leute an … a)

Seen und einsame Bergweiden.

b)

menschenleere Städte.

____________. Und jetzt ist er Bürgermeister geworden. Komisch, oder? LÖSUNGEN AUF SEITE 42

34

DEUTSCH perfekt

3/13

34-35_uebungen_0313 06.02.13 10:36 Seite 35

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

Seite 21 MEIN ERSTER MONAT

LEICHT

4

Gründe für die Migration Die Studentin Elena Prykhodko erzählt, warum sie in Österreich lebt. Dazu verwendet sie Sätze mit „weil“ oder „deshalb“: „Deshalb“ leitet einen Hauptsatz ein, „weil“ einen Nebensatz: Dort steht das Verb am Satzende. Formen Sie die Sätze wie im Beispiel um! 1. Elena wollte keine Zeit verlieren. Deshalb hat sie einen Flug gebucht. Elena hat einen Flug gebucht, weil sie keine Zeit verlieren wollte. _____________________________________________________________________________________________ 2. Der Hund hatte keinen Besitzer. Deshalb hat er im Tierheim gelebt. Der Hund hat im Tierheim gelebt, weil _____________________________________________________________________________________________ 3. Elena hat den Hund gern gehabt. Deshalb wollte sie ihn in die Ukraine mitnehmen. Elena wollte den Hund in die _____________________________________________________________________________________________ 4. Dort werden viele Straßenhunde getötet. Deshalb hatte das Tierheim Angst um den Hund. Das Tierheim _____________________________________________________________________________________________

Seite 60 - 64 DIE MAGIE DER MUSEEN

MITTEL

5

Ein Labyrinth des Wissens Das Deutsche Museum ist ein Labyrinth des Wissens. Der Genitiv wird benutzt, um ein Nomen näher zu klassifizieren oder um den Besitzer anzugeben. Setzen Sie das Nomen in Klammern in den Genitiv. Achtung: Eigennamen, die nicht auf -s enden, sowie maskuline und neutrale Nomen erhalten im Genitiv ein extra -(e)s! 1. Nach dem Anruf _________________________ (ein Forschungsinstitut) wurden wertvolle Messgeräte aus dem Keller geholt. 2. Mit einem speziellen Gerät kann man die Position _________________________ (die Sterne; Pl.) bestimmen. 3. Das Museum besitzt mehr als 100 000 Objekte. Dazu gehört auch ein Motorflugzeug _________________________ (die Brüder Wright; Pl.) 4. Ein besonderes Exponat ist das U-Boot U1: Es ist 42 Meter lang und kam nach Ende _________________________ (der Erste Weltkrieg) ins Deutsche Museum, das damals noch nicht fertig gebaut war.

Seite 48 - 49 DER BLICK VON AUSSEN

SCHWER

6

Freie Fahrt für freie Bürger? Das Wort „Autobahn“ wird in vielen Sprachen verstanden. Kennen Sie noch mehr Ausdrücke zum Thema Autofahren? Ergänzen Sie die Sätze mit den Wörtern aus dem Schüttelkasten! Fahrbahn

2

Geschwindigkeitsbegrenzung

2

Verkehrsunfälle

2

Höchstgeschwindigkeit

2

Rasen

2

Fahrstil

darf so schnell fahren, wie er will. Das verleitet manche Autofahrer zum (2) ____________________. Doch bei glatter (3) ____________________ muss man vorsichtig und langsam fahren – auch auf der Autobahn. Aber manche Autofahrer passen ihren (4) ____________________ nicht an schlechte Straßenverhältnisse an. Deshalb gibt es immer wieder schlimme (5) ____________________. Schon oft wurde über die Einführung einer (6) ____________________ für deutsche Autobahnen diskutiert – bisher ohne Erfolg.

FOTOS: ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK; DEUTSCHES MUSEUM

Auf deutschen Autobahnen gibt es bis jetzt noch kein Tempolimit; es gibt also keine (1) ____________________, jeder

ÜBEN SIE WEITER!

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DEUTSCH perfekt

Mehr Übungen finden Sie 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (Informationen siehe Seite 2) 2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

35

36-raten_0313 06.02.13 10:42 Seite 36

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

1

Seite 56 - 57 EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

Chronometer und mehr

MITTEL

Zwei Schweizer Ingenieure haben vor 30 Jahren eine bekannte Armbanduhr erfunden: die Swatch. Welche Typen von Uhren kennen Sie? Wählen Sie die Silben aus dem blauen Kasten, und schreiben Sie die Namen der Uhren zu den Bildern! Die Zahlen unter den Buchstaben ergeben eine Redewendung zum Thema Zeit. Sand-

2

Weck-

2

Arm-

2

Ta-

2

-band

2

-er

2

Stopp-

2

Wand-

2

-schen

2. die __ __ __ __ __uhr

1. die __ __ __ __uhr 7

3. der __ __ __ __ __ __

2

4. die __ __ __ __uhr

1

5. die __ __ __ __ __ __ __uhr 4

6

6. die __ __ __ __ __ __ __uhr

5

3

Z __ __ i __, __ __ __ __ __ __ __ __. Lösung: __ __ __ __ __ __ 1

2

3

3

4

5

4

1

2

3

3

4

6

7

4

(Das bedeutet: Mit der Zeit werden wir eine Lösung für das Problem finden.)

2

Seite 45 MEIN TAG

Aus dem Alltag eines Anwalts

LEICHT

Thomas Mönius arbeitet als Rechtsanwalt mit verschiedenen Personen und Institutionen. Welche Wörter aus dem Text werden hier gesucht? Gleicher Buchstabe bedeutet gleiche Zahl. 1. offizielle Institution: Dort wird untersucht – hat jemand etwas Kriminelles gemacht?

das __ __ __ __ __ __ __ 1

2. Person: Sie sagt, ob jemand etwas Kriminelles gemacht hat.

FOTOS: THINKSTOCK (7)

7

4

5

6

7

2

3

9

1

2

10 11

8

1

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2

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11

der __ __ __ __ __ __ __ 15

36

6

das __ __ __ __ __ __ 14

6. Kunde eines Rechtsanwalts:

5

der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 12

5. Resultat von einer Untersuchung eines Gerichts:

4

der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 8

4. Person: Sie untersucht kriminelle Handlungen und ist für die Interessen des Staates aktiv.

3

der __ __ __ __ __ __ __ 3

3. Person: Sie steht vor Gericht, weil sie vielleicht etwas Kriminelles gemacht hat.

2

8

9

16

8

9

7

LÖSUNGEN AUF SEITE 42 DEUTSCH perfekt

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Lisa & Milan

(Bertolt Brecht)

Wir heiraten am 5. Mai 2013 um 11 Uhr in der St. Marienkirche in Neudorf. Nach der Trauung möchten wir Euch herzlich in den Gasthof Goldener Schwan in der Hauptstraße 28 in 62334 Neudorf einladen. Bitte gebt uns bis zum 15. März 2013 Bescheid, ob Ihr kommen könnt. Auf Euer Kommen freuen wir uns!

bitte noch einmal sagen?

% Gartenstraße 23, im 2. Stock. Der Eingang ist gegenüber einer Buchhandlung. & Entschuldigung, wo genau finde ich Sie? % Der Eingang der Sprachschule ist gegenüber von einem Bücherladen, im 2. Stock. & Oh, ich verstehe, vielen Dank! Ich komme also am Montag bei Ihnen vorbei. Auf Wiederhören. % Auf Wiederhören und bis Montag.

MITTEL

& Könnten Sie mir die Adresse

1000 ml (Milliliter) = 1 l (Liter) 1000 g (Gramm) = 1 kg (Kilogramm) 1 Pfund = 500 Gramm

FOTO: ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK

Zubereitung Butter mit Zucker und Vanillezucker vermengen. Die Eigelbe hinzufügen und schaumig rühren, dann die Milch dazugeben und verrühren. Mehl mit Backpulver über die Masse sieben und glattrühren. Eiweiß steif schlagen und zum Schluss unterheben. Eine Pfanne bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. In Portionen aus dem Teig Pfannkuchen in wenig Butter auf beiden Seiten backen, bis sie goldgelb sind. Mit Apfelmus, Marmelade oder Puderzucker servieren.

SCHWER

Kochrezepte bestehen aus zwei Teilen: den Zutaten und der Zubereitung (also dem Kochen).

Zutaten 50 g Butter oder Margarine 100 g Zucker 1 Packung Vanillezucker 4 Eier, getrennte 200 ml Milch 200 g Mehl 1 TL Backpulver etwas Butter zum Backen

DEUTSCH perfekt

Rezept für Omas Pfannkuchen

Gerade ungeübte Köche nehmen einfach ein Kochbuch und schaffen es so, wunderbare Gerichte auf den Tisch zu zaubern. Sehen Sie hier, welche Wörter wichtig sind, um Kochrezepte auf Deutsch zu verstehen.

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Rezepte

Sammelkarte VERSTEHEN

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Manchmal muss man noch einmal nachfragen, weil man etwas nicht (ganz) verstanden hat. Hier finden Sie einige Redemittel, die Ihnen weiterhelfen können. Ich habe Sie nicht (ganz) verstanden. Könnten Sie das noch einmal wiederholen? Mein Deutsch ist noch nicht so gut, würden Sie das bitte noch mal langsam wiederholen? Wie war Ihr Name / Ihre Adresse … noch mal? Wo genau kann ich Sie finden? Wann genau kann ich bei Ihnen vorbeikommen? Was/Wann sind Ihre genauen Öffnungszeiten? Ab wann kann man Sie erreichen? An wen kann ich mich wenden?

Frau Chen möchte sich über einen Sprachkurs informieren. % Guten Tag, Sprachschule Hamburg. & Guten Tag, hier ist Chen, ich würde gerne einen Sprachkurs machen. Wie viel kostet das? % Eine Woche kostet bei uns 190. & Entschuldigung, ich habe Sie nicht ganz verstanden, wie viel kostet eine Woche? % 190 Euro pro Woche. & Das ist o.k. % Sie können einfach am Montag um 8.30 Uhr bei uns in der Gartenstraße 23 vorbeikommen.

DEUTSCH perfekt

Nachfragen, wenn man etwas nicht verstanden hat

Sammelkarte SPRECHEN

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Tel. 0 63 32 – 5 35 44 E-Mail: [email protected]

LEICHT

Man sagt, die Hochzeit ist einer der schönsten Tage im Leben eines Menschen. Ein ganz besonderer Tag, den man mit seiner Familie und seinen Freunden verbringen möchte. So kann eine Einladung zum Fest der Liebe aussehen:

DEUTSCH perfekt

Einladung zur Hochzeit

Sammelkarte SCHREIBEN

37-38_SSV_Sprachkarten_0313.qxd 06.02.13 10:42 Seite 37

Eine Hochzeitseinladung schreiben

Einleitungssätze

Diese Informationen sollten auf einer Hochzeitskarte stehen: 2 der Name des Brautpaars 2 Ort und Uhrzeit der Trauung (= Hochzeit) und Feier 2 einen Termin, bis zu dem jeder Bescheid geben soll, ob er kommt 2 Kontaktdaten wie Telefonnummer und/oder E-MailAdresse für Fragen und für die Zu- oder Absage

Liebe ist ein Spiel, das zwei spielen können und jeder gewinnt. Heirate oder heirate nicht, du wirst es immer bereuen! Jeder Topf findet seinen Deckel.

Diese Informationen können auf einer Hochzeitskarte stehen: 2 eine Anfahrtsskizze zum Ort der Trauung 2 eine Nummer für Notfälle am Tag der Trauung 2 was die Hochzeitsgäste tragen sollen 2 Kontaktdaten einer Person, die das Programm am Hochzeitstag organisiert 2 Informationen zum Hochzeitstisch, also was sich das Brautpaar wünscht

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Orts-/Zeitangaben Wir lassen uns am 1.7.2013 um 17.30 Uhr trauen. Hiermit laden wir Euch zu unserer Hochzeit am 8.8.2013 um 16.30 Uhr ein. Wir würden uns sehr über Euer Kommen am … um … in der St. Marienkirche freuen.

Programmpunkte Die kirchliche Trauung findet von … bis … statt. Nach der kirchlichen/standesamtlichen Trauung geht es nach/zu … Um … beginnen wir mit … Der Abend endet mit … gegen …

Um nähere Informationen bitten

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In der Arbeit braucht man manchmal von anderen mehr Informationen, um Abläufe besser verstehen zu können – auch wenn sprachlich alles klar ist.

Um Erklärung bitten

Einen Ablauf erfragen

Um Hilfe bitten

Können Sie mir das bitte erklären? Das System / Das Prinzip / Ihr Ansatz … ist mir (noch) nicht ganz klar. Das würde mich jetzt aber doch genauer interessieren! Was verstehen Sie darunter eigentlich ganz genau? Verstehe ich Sie richtig, wenn … Wenn ich Sie richtig verstehe, dann meinen Sie … Habe ich das richtig verstanden, dass … Heißt das also, dass Sie …? Wie muss ich … verstehen?

Wie fange ich das an / beginne ich damit? Mir ist nicht ganz klar, wie es hier weitergeht. Was kommt als Nächstes? Wie mache ich hier weiter? Was ist der nächste Schritt/Abschnitt/ Teilschritt? Wie schließe ich das ab? / Wie beendet man das? Wie schließen wir das ab? Möchten Sie ein bestimmtes Ergebnis? Wie würden Sie dieses Problem/Thema angehen?

Hätten Sie eine Idee für mich? Könnten Sie mir einen Rat/Ratschlag geben? Könnten Sie mir bitte mit diesem Programm / bei der Erstellung des Konzepts helfen? Hätten Sie dazu noch eine (genauere) Erläuterung/Erklärung? Auf welche Art/Weise kann man das machen/lösen?

Mengenangaben

Zutaten und Zubereitung Nomen

der ]sslöffel, - (EL) die P„ckung, -en die Prise, -n der Teelöffel, - (TL)

das [pfelmus das B„ckpulver

Suppenlöffel hier: z. B. Tüte, dickes Papier oder Plastik, in dem Lebensmittel sind kleine Menge, die zwischen zwei Fingern Platz hat kleiner Löffel

das Eigelb, -e der Puderzucker der Teig, -e

weiche Masse aus gekochten Äpfeln weiße Substanz ähnlich wie Mehl, die man beim Backen verwendet, damit die Kuchenmasse größer wird gelber Teil von einem Ei besonderer Zucker, der so fein ist wie Mehl weiche Masse

Verben

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FOTO: ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK

DEUTSCH perfekt

hinzufügen schaumig rühren sieben steif schlagen ¢nterheben verm¡ngen verrühren

hier: dazugeben so lange mit einem speziellen Küchengerät oder einem Löffel mischen, bis man eine leichte Masse mit kleinen Luftbällchen hat durch ein Gerät mit vielen kleinen Löchern schütteln eine Masse kräftig mischen, bis sie fest wird eine leichte Masse mit einer festen vorsichtig mischen mischen mit einem speziellen Küchengerät oder einem Löffel mischen

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SPRACHE – GESEHEN & GELESEN MITTEL

Unsere Pullis können auch mal was einstecken Auf Deutsch gibt es den Spruch: „Wer austeilen kann, der muss auch einstecken können.“ Das bedeutet: Wer Kritik äußert oder andere kritisiert, muss auch selbst Kritik vertragen. Aber auch in eine Tasche kann man etwas stecken. Da der Pulli auf dem Foto Taschen hat, kann man in sie natürlich auch etwas hineintun, zum Beispiel ein Taschentuch einstecken. Mit dem Werbespruch „Unsere Pullis können auch mal was einstecken“ will die Firma aber auch suggerieren, dass ihre Pullis unempfindlich sind.

Einfach schlagfertig

Aufgeweckte Preise! „Guten Morgen, Lena! Es ist 7 Uhr! Aufstehen!“ – „Ach Mama! Warum hast du mich denn jetzt schon aufgeweckt? Ich habe heute später Schule und wollte doch bis 9 Uhr schlafen!“ Lena wurde zu früh aufgeweckt, was ihr gar nicht gefällt. Das Adjektiv aufgeweckt hat aber noch eine weitere Bedeutung: „Lena ist wirklich aufgeweckt für ihr Alter!“ heißt, sie ist sehr klug und versteht viele Dinge sehr schnell. Und aufgeweckte Preise für die Bettwäsche? Das kann dann nur bedeuten, dass die Preise so klug und gut gemacht wurden, dass aufgeweckte Leute diese günstige Bettwäsche sofort kaufen.

Eine Person ist schlagfertig, wenn sie in jeder Situation eine passende, witzige Antwort oder Bemerkung weiß. „Hast du gehört, was Anna zu Ralf gesagt hat?“ – „Ja, aber Ralf hat ja super reagiert, der ist echt schlagfertig.“ Die Bohrmaschine auf dem Bild kann natürlich nicht sprechen. Aber sie kann nicht nur bohren, sondern auch schlagbohren. Das ist eine spezielle Technik, um auch in sehr feste Materialien Löcher bohren zu können. In dieser Werbeanzeige ist aber nicht nur das Gerät schlagfertig, sondern auch sein Preis, meint der Hersteller.

Haiopeis Was kann „Hier geht die Post ab“ alles bedeuten? Kreuzen Sie an! Hier ist viel los, und es gibt ein großes kulturelles Angebot. Hier kleben die Briefmarken nicht gut auf den Briefen.

der Haiopei, -s

s“ch auskennen ’n s“ch amüsieren ’n die J¢ngs Pl.

HAIOPEIS © SIEMENSEN/ACHTERBAHN VERLAG, OLDENBURG

Hier wird die Post abgeholt. von: Hai = gefährlicher Meeresfisch; auch Wortspiel: Heiopei = rheinländisch für: Mensch mit schwachem Charakter hier: den Ort kennen hier kurz für: ein Spaß haben hier kurz für: denn Jungen

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40-41_Grammatik_0313 06.02.13 10:44 Seite 40

SPRACHE – GRAMMATIK SCHWER

Dieses Haus gehört mir, jenes Haus gehört meiner Schwester. – Demonstrativpronomen Verwendung Demonstrativpronomen weisen genauer auf eine Sache oder eine Person hin. Demonstrativpronomen sind zum Beispiel: dieser, jener, solcher, derjenige, derselbe.

dieser, jener, solcher

Nom. Akk. Dat. Gen.

m dieser Mann diesen Mann diesem Mann dieses Mannes

f diese Frau diese Frau dieser Frau dieser Frau

n dieses Haus dieses Haus diesem Haus dieses Hauses

Pl. diese Männer diese Männer diesen Männern dieser Männer

Ebenso: jener und solcher. Diese Demonstrativpronomen haben die gleichen Endungen wie der definite Artikel.

dieser, diese, dieses Dieser beschreibt eine spezielle, im Gespräch schon bekannte Person oder Sache. Diesen Film kenne ich noch nicht. Dieses Restaurant kann ich dir wirklich empfehlen.

jener, jene, jenes Jener wird vor allem in der Schriftsprache verwendet und weist auf eine räumliche Distanz zu einer Sache oder Person, einen in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt oder eine bekannte Sache oder Person hin. Außerdem kann es eine Unterscheidung zu einer vorher genannten Sache betonen. Nicht diese Kette, sondern jene dort hinten gefällt mir so gut. Wir haben uns auf jenem Fest vor zehn Jahren kennengelernt. Diese Frau kenne ich nicht, aber jene (Frau) habe ich schon einmal gesehen.

solcher, solche, solches Solcher beschreibt eine Sache oder Person näher. Es wird nur im Plural oder bei Nomen ohne Artikel verwendet. Unsere Nachbarn beschweren sich immer über alles. Solche Leute nerven wirklich! Ich hatte solche Angst.

Habt ihr dieses Fußballspiel gesehen?

SCHWER

1

Verbinden Sie die Fragen und Antworten, und finden Sie die passenden Endungen!

es oder jen___ es Fußballspiel gesehen? 1. Habt ihr dies___

a) Dies___ Kind spielt Fußball.

2. Welches Kind spielt Fußball?

b) Jen___ dort.

3. Habt ihr dies___ Ball hier oder jen___ dort verloren?

c) Nein, jen___ dort hat sie vergessen.

4. Mit welchem Bus seid ihr zum Training gefahren?

d) Nein, d___jenig___, die Wanderschuhe haben, können nicht in der Halle spielen.

5. Hat dies___ Schüler hier seine Sporthose vergessen?

ILLUSTRATIONEN: THINKSTOCK (2)

6. Können d___jenig___, die Wanderschuhe haben, in der Halle spielen?

es e) Dies___. f) Mit d___jenig___, der zu spät kam.

40

DEUTSCH perfekt

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40-41_Grammatik_0313 06.02.13 10:44 Seite 41

Dieses Auto oder jenes Auto?

SCHWER

2

Diese Reise

SCHWER

Setzen Sie die Formen von dieser und jener im korrekten Kasus ein!

Setzen Sie das Demonstrativpronomen in der passenden Form ein!

Dieses (dies-) Auto ist schon zwei Jahre alt, 1. _________

Diese 1. _____________ (dies-) Reise war einfach

_________ (jen-) Auto ist noch ganz neu.

schön.

2. Mit welchem Zug möchtest du fahren? Mit _________

2. _____________(-jenig-), der viel gereist ist, kennt die Welt.

(dies-) um 20.03 Uhr oder _________ (jen-) um 20.23 Uhr? 3.

3. _____________ (solch-) und ähnliche Sätze hört man oft von Reisenden.

% Hast du auch von _________ (dies-) Problemen gehört?

& Nein, _________ (dies-) Probleme sind

4. Im Urlaub lernt man _____________(-jenig-)

mir ganz neu. 4.

3

Lebensverhältnisse kennen, die man zu Hause nie gesehen hat.

% Interessiert dich _________ (dies-) Roman? & Nein, _________ (dies-) Thema interessiert mich

5. _____________ (solch-) Erfahrungen kann

nicht.

man nur auf Reisen machen.

5. Zu _________ (jen-) Zeit gab es in Deutschland viele

6. Andere behaupten, _____________(-selb-)

neue Arbeitsplätze.

Dinge könnte man auch zu Hause erleben.

6. _________ (dies-) Wochenende möchte ich in die

7.

Berge fahren.

% Hast du schon einmal eine Reise gemacht, auf der du _____________ (dies-) Erfahrungen gemacht hast?

7. _________ (dies-) Geschichte scheint mir interessant, _________ (jen-) nicht.

8. & _____________ (solch-) Reisen habe ich noch nie gemacht.

derjenige, derselbe

Nom. Akk. Dat. Gen.

m derjenige Mann denjenigen Mann demjenigen Mann desjenigen Mannes

f diejenige Frau diejenige Frau derjenigen Frau derjenigen Frau

n dasjenige Haus dasjenige Haus demjenigen Haus desjenigen Hauses

Pl. diejenigen Männer diejenigen Männer denjenigen Männern derjenigen Männer

Ebenso: derselbe. Der erste Wortteil dieser Demonstrativpronomen (der-/die-/das-) wird wie der definite Artikel dekliniert, die Endung des zweiten Wortteils (-selb-/-jenig-) wie Adjektive.

derjenige, diejenige, dasjenige Derjenige weist auf eine Sache oder eine Person hin, um die es im nachfolgenden Relativsatz geht. Derjenige, der sein Auto vor der Ausfahrt abgestellt hat, soll es bitte schnell wegfahren!

derselbe, dieselbe, dasselbe Derselbe bezieht sich auf eine Sache oder eine Person, die identisch mit einer anderen ist. Das ist derselbe Mann, den ich gestern schon getroffen habe.

MEHR ÜBUNGEN

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2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (Informationen siehe Seite 2) 2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen

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42_Loesungen_0313 06.02.13 10:46 Seite 42

SPRACHE – LÖSUNGEN

Seite 33

Seite 36

1

2. e; 3. f; 4. a; 5. d; 6. g; 7. c

1

2

2. Gangschaltung; 3. Rückspiegel; 4. Lenkrad; 5. Gebläse; 6. Kopfstütze; 7. Schiebedach

1. Wand-; 2. Stopp-; 3. Wecker; 4. Sand-; 6. Flaschen-; 7. Armband-; Lösung: Kommt Zeit, kommt Rat.

2

1. Gericht; 2. Richter; 3. Angeklagte; 4. Staatsanwalt; 5. Urteil; 6. Mandant

Seite 34 - 35 1

2. gab … eine Erklärung; 3. in Zweifel zieht; 4. Kritik üben; 5. Forschung betrieben; 6. in Betracht gezogen

Seite 39 richtig: Hier ist viel los, und es gibt ein großes kulturelles Angebot; Hier wird die Post abgeholt. falsch: Hier kleben die Briefmarken nicht gut auf den Briefen.

2

1. wolltest; 2. wollte, musste; 3. wollten; 4. wollte, musste; 6. wollte

3

1. a; 2. b; 3. a; 4. b; 5. a

4

2. … er keinen Besitzer hatte. 3. … Ukraine mitnehmen, weil sie den Hund gern gehabt hat. 4. … hatte Angst um den Hund, weil dort viele Straßenhunde getötet werden.

1

2. a; 3. b; 4. f; 5. c; 6. d; 3. diesen, jenen; 5. dieser; 6. diejenigen; a) Dieses; b) Jenen; c) jener; d) diejenigen; f) demjenigen

5

1. eines Forschungsinstitut(e)s; 2. der Sterne; 3. der Brüder Wright; 4. des Ersten Weltkrieg(e)s

2

1. jenes; 2. diesem, jenem; 3. diesen, diese; 4. dieser, dieses; 5. jener; 6. Dieses; 7. Diese, jene

6

1. Geschwindigkeitsbegrenzung; 2. Rasen; 3. Fahrbahn; 4. Fahrstil; 5. Verkehrsunfälle; 6. Höchstgeschwindigkeit

3

2. Derjenige; 3. Solche; 4. diejenigen; 5. Solche; 6. dieselben; 7. diese; 8. Solche

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KUNDENSERVICE ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE CUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONS Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland

Privatkunden und Buchhandlungen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr [email protected] Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr [email protected]

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics, Anne Wichmann BILDREDAKTION Judith Rothenbusch REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, Andrea Uysal AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Axel Zahnmesser KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover) GESTALTUNG BfGuK,80469 München, Georg Lechner (Art Director) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth LESERSERVICE Birgit Hess

MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00) Konto-Nummer 02 128 652 00 Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41 Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700 GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] MEDIA CONSULTANT Martina Konrad Tel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 ab Ausgabe 1/12. ISSN 1861-1605 © 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN iq media marketing GmbH Österreich Patrick Priesmann, Leiter Marketing Internationale Medienvertretung & Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Service proxymedia e.U. Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 E-Mail: [email protected] Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 Lina Cicelyte, Product Manager E-Mail: michael.schachinger@ Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf proxymedia.at Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67 Schweiz Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67 Top Media Sales GmbH E-Mail: [email protected] Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 iq media marketing GmbH E-Mail: walter.vonsiebenthal@ Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf topmediasales.ch Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99 International Sales E-Mail: [email protected] iq media marketing Gmbh Gerda Gavric-Hollender Nielsen 3a Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf iq media marketing GmbH Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 43 Eschersheimer Landstraße 50 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43 60322 Frankfurt E-Mail: [email protected] Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: [email protected] Nielsen 3b, 4 iq media marketing GmbH Nymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]

43-44_Starthilfe_0313 06.02.13 14:41 Seite 43

SPRACHE – STARTHILFE

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt. Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

FOTO: ZEFA

DEUTSCH

ENGLISCH

SPANISCH

bestimmt führen

here: certainly to lead

seguramente aquí: pasar

der Abgrund die Höhe die Bergbahn die Werbung

abyss altitude cable car here: advertising

el abismo la altura teleférico la publicidad

das Wildtier wurden … ausgerottet einige (-r/-s) der Artenschutz

wild animal were … driven to extinction a few species protection

el animal salvaje fueron exterminados

viel zu viel

far too much

algunos la protección de las especies demasiado

lokal die Brauerei die Werbung zunehmen weitergehen

local brewery here: advert to increase to continue

local la cervecería la publicidad aumentar continuar

digital der Sänger mehrere (-r/-s) öffentlich

digital vocalist several public

digital el cantante varios público

der Tatort die Staffel

crime scene here: series

el lugar del crimen la temporada

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

500 METER IN DER LUFT SEITE 6 sûrement certamente ici : s’étendre condurre; qui: attraversare le gouffre il precipizio la hauteur l’altezza le téléphérique la funivia la publicité la pubblicità NEUE WILDTIERE IN DER NATUR SEITE 7 l’animal sauvage l’animale selvaggio ont été … exterminés sono stati sterminati

RUSSISCH

herhalde burada: gitmek

na pewno tutaj: prowadzić

наверняка вести

uçurum yükseklik dağ telefriği reklam

przepaść wysokość kolejka linowa reklama

пропасть высота фуникулёр реклама

vahşi hayvan nesli tüketilmiş

dzikie zwierzę zostały wytępione

quelques qualche birkaç la protection des espèces la protezione della specie türlerin korunması

kilka ochrona gatunków

çok fazla

za dużo

слишком много

yerli bira fabrikası reklam çoğalmak devam etmek

regionalny, -a, -e browar reklama wzrastać iść dalej

местный пивоварня реклама здесь: увеличиваться продолжаться

dijital şarkıcı birkaç açık

cyfrowy, -a, -e piosenkarz wiele publiczny, -a, -e

цифровой певец много публичный

olay yeri burada: bölüm

miejsce przestępstwa tutaj: sezon

место происшествия здесь: сезон

sağlık bakımı

opieka zdrowotna

здравоохранение

yaşam beklentisi ortalama olarak

przewidywana długość życia przeciętnie

продолжительность жизни в среднем

dublaj yapmak oyunculuk okulu

synchronizować szkoła aktorska

ses ses burada: kulağa hoş gelmek korkmak

głos głoska brzmieć interesująco

дублировать школа актёрского мастерства голос звук быть приятным на слух

wystraszyć się

пугаться

burada: yaşamak burada: geriye kalan Yüksek Almanca

przeżyć zostać literacki język niemiecki

şimdi

teraz

переживать оставаться немецкий литературный язык теперь

cadı kavram o zamanlar yayın evi değiştirmek silmek burada: aramak

czarownica pojęcie wtedy wydawnictwo zmienić skreślony przeszukać

ведьма, колдунья понятие тогда издательство заменять здесь: вычеркнуло здесь: просматривать

anket sebep hırsız

ankieta powód złodziej

опрос причина вор

die Gesundheitshealth care versorgung die Lebenserwartung life expectancy

la atención sanitaria la esperanza de vida

l’espérance de vie

im Durchschnitt

on average

por término medio

en moyenne

synchronisieren die Schauspielschule

to dub drama school

die Stimme der Laut sich gut anhören

voice sound to sound good

in media 3 FRAGEN SEITE 9 doblar doubler doppiare la escuela de arte dramá- l’école d’art dramatique la scuola di recitazione tico la voz la voix la voce le son el sonido il suono sonar bien ici : bien sonner suonare bene

sich erschrecken

to get frightened

asustarse

erleben übrig sein Hochdeutsch

to experience to remain standard German

experimentar quedar el alemán estándar

nun

now

ahora

die Hexe der Begriff damals der Verlag austauschen gestrichen durchforsten

witch term at the time publisher to replace removed here: to go through

la bruja el concepto entonces la editorial cambiar tachado rebuscar

die Umfrage der Grund der Dieb

survey here: reason thief

la encuesta el motivo el ladrón

DEUTSCH perfekt

POLNISCH

дикое животное здесь: были истреблены некоторые охрана видов

beaucoup trop troppo DURST AUF LOKALES BIER SEITE 7 local,e locale la brasserie il birrificio la publicité la pubblicità augmenter aumentare continuer continuare PREMIERE SMARTPHONE-ORCHESTER SEITE 7 numérique digitale le chanteur il cantante plusieurs parecchi public,que pubblico BJARNE MÄDEL SEITE 8 le lieu du crime il luogo del delitto la saison (TV) qui: la serie ALT IM NORDWESTEN SEITE 8 les services de santé l’assistenza sanitaria

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TÜRKISCH

la vita media

s’effrayer spaventarsi DIALEKTKURS FÜR ÄRZTE SEITE 9 vivre vivere rester rimanere l’allemand standard il tedesco alto maintenant ora KINDERBÜCHER OHNE DISKRIMINIERUNG SEITE 10 la sorcière la strega le terme la parola à l’époque allora, all'epoca la maison d’édition la casa editrice remplacer scambiare supprimé cancellato passer au peigne fin spulciare 46 SEITE 10 le sondage il sondaggio la raison il motivo le voleur il ladro

43

43-44_Starthilfe_0313 06.02.13 14:41 Seite 44

DEUTSCH

ENGLISCH

SPANISCH

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

die Zeile das Hörbuch der Schauspieler synchronisieren sich ausdenken der Rennsport die Kunstfluglizenz

line audio book actor to dub to come up with car racing aerobatics licence

la línea el audio libro el actor doblar imaginarse las carreras la licencia para practicar vuelo acrobático

SMUDO SEITE 10 la riga la ligne l’audiolibro le livre audio l’attore l’acteur doppiare doubler inventarsi inventer le gare di corsa le sport automobile la patente di volo acrobala licence de voltige tico aérienne

der Forscher der Grund die Schlammlawine der Schlamm die Erde warnen wäre

researcher here: bottom mudslide mud soil to warn would be

el investigador el fondo el alud de lodo el lodo la tierra prevenir sería

TSUNAMI AUF DEM GENFER SEE SEITE 11 lo scienziato le chercheur qui: il fondo le fond la slavina di fango l’avalanche de boue il fango la boue la terra la terre avvertire mettre en garde sarebbe serait

TÜRKISCH

POLNISCH

RUSSISCH

burada: satır dinleme kitabı oyuncu dublaj yapmak bir şeyi tasarlamak yarış sporu gösteri uçuşu ruhsatı

tutaj: wiersz książka mówiona aktor synchronizować wymyślać sport rajdowy licencja do lotów akrobatycznych

строка аудиокнига актёр дублировать выдумыватъ гоночный спорт лицензия, позволяющая выполнять фигуры пилотажа

araştırmacı burada: arazi çamur çığı çamur toprak uyarmak olur

naukowiec dno lawina błotna błoto gleba ostrzegać byłoby

исследователь здесь: дно грязевая лавина грязь земля предупреждать здесь: было бы

Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten:

GUT ZU WISSEN der Anwalt das Gericht der Richter der/die Geschädigte der Angeklagte verteidigen die Staatsanwältin

lawyer court judge aggrieved party defendant to defend (female) prosecutor

el abogado el tribunal el juez el damnificado el acusado defender la fiscal

vorlesen die Anklage der Zeuge der Nebenkläger der Mandant die Akte der Widerspruch die Strafe das Urteil sprechen gemeinnützig die Jugendstrafsache

to read out the charges witness joint plaintiff client here: records contradiction here: sentence to deliver the verdict communal juvenile court case

leer en voz alta la acusación el testigo la parte civil el mandante el acta la contradicción la pena pronunciar la sentencia de interés común el caso penal juvenil

der Steuerberater die Steuerfahndung

tax advisor tax investigation

el asesor fiscal la inspección tributaria

der Steuersünder

tax evader

el evasor de impuestos

MEIN TAG SEITE 45 l’avvocato l’avocat il tribunale le tribunal il giudice le juge la parte lesa la victime l'accusato l’accusé difendere défendre la sostituta procuratrice le procureur (femme) della repubblica leggere a voce alta lire à voix haute l’accusa l’accusation il testimone le témoin la parte civile la partie civile il mandante ici : le client l’atto le dossier la contraddizione la contradiction la pena la peine pronunciare la sentenza donner le verdict di pubblica utilità d’utilité publique l’affaire pénale concer- il processo penale minorile nant les mineurs il commercialista le conseiller fiscal le contrôle fiscal; ici : les la polizia tributaria contrôleurs fiscaux l’evasore fiscale le fraudeur du fisc

das Gefängnis

prison

la cárcel

la prison

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la prigione

Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema „Recht”:

avukat mahkeme hakim zarar gören zanlı savunmak savcı (kadın)

adwokat sąd sędzia poszkodowany(-a) oskarżony bronić kogoś prokurator (kobieta)

okumak suçlama şahit mudahil davacı müvvekil dosya burada: çelişki ceza hüküm vermek kamu yararına gençlik ceza davası konusu vergi danışmanı vergi kaçakçılığı arama

odczytać oskarżenie świadek oskarżyciel posiłkowy klient (adwokata) akta sprzeciw kara orzekać społeczny, -a, -e sprawa karna nieletniego

адвокат суд судья пострадавший/-ая обвиняемый защищать прокурор (женщина)

читать вслух обвинение свидетель соистец подзащитный дело противоречие здесь: наказание выносить приговор полезный для общества дело несовершеннолетнего doradca podatkowy налоговый консультант dochodzenie podatkowe налоговая полиция

haksız yerde hiç ya da az osoba uchylająca się od vergi ödeyen bir kişi płacenia podatków hapishane więzienie

лицо, уклоняющееся от уплаты налогов тюрьма

DEUTSCH perfekt

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45-Mein Tag_0312 06.02.13 10:48 Seite 45

MEIN TAG LEICHT

EIN TAG MIT THOMAS MÖNIUS

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DEUTSCH perfekt

52 Jahre Anwalt Forchheim (Bayern)

der [nwalt, ¿e eine Fr“st einhalten das Ger“cht, -e der R“chter, geschlagen der/die Geschädigte, -en der Boden, ¿ der [ngeklagte, -n verteidigen die Staatsanwältin, -nen

14 Uhr Heute mache ich eine kurze Pause, weil viel Arbeit auf mich wartet. Eigentlich bin ich Wirtschaftsanwalt. Aber die Jugendstrafsachen mache ich, weil ich es wichtig finde, Jugendlichen mit Problemen zu helfen. Die Vorbereitung für eine Jugendstrafsache dauert ein paar Stunden. Für eine Wirtschaftsstrafsache dauert sie viel länger. Eine Akte kann sehr lang sein. Ich lese sie am Computer und mache mir dabei auch am Computer Notizen. Dafür benutze ich eine Diktiersoftware. Das spart viel Zeit und Papier. 16.30 Uhr Nachmittags habe ich meistens Gespräche mit Mandanten. Sie dauern manchmal mehr als zwei Stunden, manchmal auch nur zehn Minuten. Manchmal klingelt bei einem Gespräch das Telefon: Ein Steuerberater bittet um meine Hilfe, weil die Steuerfahndung bei seinem Klienten ist. Dann muss ich alle Termine verschieben und so schnell ich kann zu ihm fahren. Soll der Klient der Steuerfahndung etwas sagen? Muss er ins Gefängnis? 18 Uhr Heute hat die Steuerfahndung kein Chaos in meine Termine gebracht. Im Büro ist es jetzt ruhig. Jetzt fange ich erst wirklich mit der Arbeit an. Ich lese Akten und sammle Argumente für den Prozess.

vorlesen die [nklage, -n der Zeuge, -n die Jugendgerichtshilfe (das Jugendamt, ¿er der Nebenkläger, -

der Mand„nt, -en die [kte, -n der Widerspruch, ¿e die Strafe, -n das Urteil spr¡chen gemeinnützig die Jugendstrafsache, -n die Vorbereitung, -en dabei der Steuerberater, die Steuerfahndung (der Steuersünder, das Gefængnis, -se

Person: Sie bietet Beratung und Hilfe an, z. B. bei Problemen mit der Polizei oder bei einem Streit. % S. 44 ≈ erreichen, dass man eine Arbeit an einem vereinbarten Datum fertig hat hier: offizielle Institution: Dort wird untersucht: Hat jemand etwas Kriminelles gemacht? % S. 44 Person: ≈ Sie ist Chef in einem Prozess und sagt am Ende, welche Sanktion jemand bekommt. % S. 44 Part. II von: sich schlagen = hier: ein Mann dem anderen mit Händen und Füßen wehtun hier: Person: Eine andere Person hat etwas Kriminelles bei ihr gemacht. % S. 44 Ort: Darauf geht und steht man. Person: Sie ist vor Gericht, weil jemand anderes sagt, dass sie etwas Kriminelles gemacht hat. % S. 44 hier: vor Gericht für einen Angeklagten sprechen % S. 44 Frau: Sie spricht im Gericht für einen Kläger und versucht zu erreichen, dass der Angeklagte die richtige Sanktion bekommt. % S. 44 laut vor Publikum lesen % S. 44 ≈ offizielle Aussage, dass jemand etwas Kriminelles gemacht hat und dies untersucht werden muss % S. 44 Person: Sie hat gesehen, wie und wann etwas Kriminelles passiert ist. % S. 44 Person: Das Jugendamt schickt sie als Hilfe für Jugendliche zu einem Prozess. offizielle Institution: Sie hat die Aufgabe, sich um Kinder und Jugendliche zu kümmern.) Person: Man hat sie bei einer kriminellen Sache zusammen mit dem Kläger verletzt, deshalb hat sie sich auch vor Gericht beschwert. % S. 44 Kunde von einem Anwalt % S. 44 Sammlung von Dokumenten zu einer speziellen Sache % S. 44 hier: Kontrast; ≈ Aussage: Sie passt nicht zur Erzählung von der kriminellen Sache. % S. 44 ≈ Sanktion für eine kriminelle Aktion % S. 44 sagen, welche Sanktion ein Angeklagter bekommt % S. 44 ≈ sozial; so, dass es anderen Menschen hilft % S. 44 kriminelle Sache von Jugendlichen: Sie wird vor Gericht untersucht. % S. 44 hier: ≈ Arbeit: Der Anwalt macht sie vor einem Prozess. hier: in dieser Zeit Experte für den Sektor Steuer % S. 44 ≈ Personen von einer speziellen Polizei: Sie suchen intensiv nach Steuersündern. % S. 44 Person: Sie zahlt keine oder zu wenig Steuern.) % S. 44 Haus: Dort müssen Kriminelle bleiben. % S. 44

21 Uhr Die Arbeitstage sind sehr lang. Wenn ich zu Hause bin, freue ich mich auf ein Abendessen mit meiner Familie. Ich trinke ein Glas Wein und lese etwas – nur keine Krimis. < 45

FOTO: PRIVAT

7 Uhr Der Arbeitstag beginnt mit meinen E-Mails und einem Blick in den Kalender. Ich muss viele Fristen einhalten – Gerichte sind da nicht sehr tolerant. 7.45 Uhr Ich höre meine Sekretärin im Nebenzimmer. Sie ändert all unsere Kalender und Stempel auf das heutige Datum. 8.30 Uhr Heute ist mein Tag etwas chaotisch. Ich bin am Jugendschöffengericht. Das ist ein Gericht mit einem professionellen Richter und zwei nicht professionellen Richtern, den Schöffen. Ein Schöffe kommt heute aber 30 Minuten zu spät. 9.30 Uhr Der Prozess findet statt, weil sich drei junge Männer geschlagen haben – wegen eines Mädchens. Der Geschädigte hat am Boden gelegen. Leider haben die zwei Angeklagten dann nicht aufgehört, ihn zu schlagen. Es gibt einen alten Kodex: Wenn einer am Boden liegt, hört man auf. Das machen heute aber nicht mehr alle. Ich verteidige einen der Angeklagten. 10 Uhr Nach organisatorischen Fragen beginnt der Prozess: Die Staatsanwältin liest die Anklage vor, der Richter spricht mit den Angeklagten. Dann dürfen sie ihre Version der Geschichte erzählen. Danach kommen die Zeugen. Die Jugendgerichtshilfe spricht über die Biografie der Angeklagten. Nachdem die Staatsanwältin, der Anwalt der Nebenkläger und der Anwalt des anderen Angeklagten ihre Fragen gestellt haben, spreche ich als Nächstes. 11.30 Uhr Ich habe meinen Mandanten natürlich vorher beraten. Aus den Akten weiß ich, wer was vor dem Prozess zu der Sache gesagt hat. So kann ich Widersprüche zeigen. Als Letztes dürfen die Angeklagten sprechen. Sie sagen, dass es ihnen leidtut. Das wird einen positiven Effekt auf die Strafe haben. 13 Uhr Nach einer Beratung wird das Urteil gesprochen: Schwere Körperverletzung. Mein Mandant muss 80 Stunden gemeinnützige Arbeit und ein AntiAggressionstraining machen.

ALTER: BERUF: WOHNORT:

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MEIN DEUTSCHLAND-BILD LEICHT

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DEUTSCH perfekt

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Fotograf:

JÖRG WINDE

005 habe ich mit meinen Studenten ein Projekt gemacht – und auch ich als Professor wollte eine Fotoarbeit zeigen. Meine Idee: In deutschen Städten die Zimmer der Bürgermeister fotografieren. Ich musste zuerst fragen, meistens die Sekretärinnen oder die Pressestelle der Stadt. Fast alle haben mich dann mit meiner Kamera in die Räume gelassen. Auch in der bayerischen Kleinstadt Füssen. Dieses Bürgermeisterzimmer sieht man auf meinem Bild. Viele Dinge sind typisch: der Arbeitstisch, die Bilder, die Lampen und der Tisch für Besprechungen. Immer gibt es eine Pflanze. Hier ist die Situation besonders kurios, wegen der Giraffe. Die Mitarbeiter haben sie ihrem Chef geschenkt. Es war toll, dass sie noch dort war. Oft haben die Bürgermeister ihre Zimmer vorher nämlich aufgeräumt. Wenn ich komme, sind die lustigen Dinge dann weg. Aber so ein Zimmer ist nicht mehr authentisch. Auch mit der Jesusfigur habe ich Glück gehabt: Sie hat dort gestanden, weil man sie vorher restauriert hat. Der Bürgermeister sollte sie sich ansehen. Das Projekt war so interessant, dass ich daraus ein Buch gemacht habe: Bürgermeisterzimmer in Deutschland. Es zeigt Fotos von fast 80 verschiedenen Räumen. Alle haben ähnliche Elemente – aber die Details sind in jeder Region anders.

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DEUTSCH perfekt

FOTOS: BIRGIT HUPFELD; JÖRG WINDE

der B•rgermeister, die Bespr¡chung, -en der M“tarbeiter, s“ch „nsehen ähnlich

Chef von einem Ort oder einer Stadt Treffen von einem Team hier: ≈ Angestellter hier: genau sehen auf; prüfen fast gleich

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DER BLICK VON AUSSEN SCHWER

ADAM GUSOWSKI UND PIOTR MORDEL ÜBER

DEUTSCHE AUTOBAHNEN Es ist absurd: Die Deutschen lieben ihre Autobahnen, andere Länder beneiden sie darum. Trotzdem sind die Straßen fast ein Tabuthema. Und mit deutschen Großprojekten klappt es oft auch nicht mehr so gut, stellen die beiden polnischen Autoren fest.

ADAM GUSOWSKI UND PIOTR MORDEL Die Autoren kamen 1988 von Polen nach Deutschland. Vor elf Jahren haben sie in Berlin den Club der polnischen Versager eröffnet, in dem deutsch-polnische Kulturveranstaltungen stattfinden. Nach dem Club ist ihr Buch benannt, aus dem dieser Text ist. Thema sind Klischees über Deutschland und Polen – und einige Missverständnisse zwischen den Nachbarländern. Zu diesen gehört übrigens auch der Mythos, die Autobahn sei eine Idee Adolf Hitlers gewesen: Auf der ersten öffentlichen Autobahn fuhren schon Autos, als die Nazis noch gar nicht an der Regierung waren. der Versager, - ≈ Person, die nichts kann oder nur Misserfolge hat ben¡nnen ≈ nennen

beneiden

unzufrieden sein, weil man etwas gerne hätte, was andere haben Zeit des Nationalsozialismus das Dr“tte Reich 1933 - 1945 überwiegend vor allem w¡cken hier: machen, dass einem Assoziationen einfallen die Ged¡nkstätte, -n Ort zur Erinnerung an ein Ereignis oder eine Person ¢mwandeln ändern “n die L¢ft spr¡ngen durch eine Explosion zerstören meilenweit ≈ sehr weit hier: ≈ mit schlechter Form; klobig einfach; funktional gläsern aus Glas transpar¡nt hier: so, dass man hindurchsehen kann hier: so, dass mehrere vielschichtig Gebäude zusammenhängen

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ie deutsche Autobahn ist eine Paradoxie. Die Autobahn ist also im Prinzip eine originale Einerseits gehört sie zu den ganz wenigen deutsche Erfolgsgeschichte. Eine Legende. Die Dingen aus dem Dritten Reich, die heute Deutschen lieben ihre Autobahn. Für viele ist die noch überwiegend positive Assoziationen wecken freie Fahrt von der Arbeit nach Hause der letzte und noch genauso brauchbar und modern sind Genuss, den einem keiner nehmen kann. wie damals. Der Rest der nationalsozialistischen Nur, und das ist das Paradoxe, so richtig sagen Bauwerke wurde entweder in Museen, Gedenkdarf man das nicht. Jeder Politiker, der einen Satz stätten und Galerien umgewandelt oder in die Luft wie „Aber die Autobahn war doch eigentlich gar gesprengt. Schon lange hat sich die öffentliche nicht so schlecht“ äußert, kann seine Karriere entArchitektur in Deutschland meilenweit von der weder an den Nagel hängen oder sich gleich bei nationalsozialistischen Zeit entfernt: Statt groß, der NPD bewerben. Und zwar auch dann, wenn klobig und monumental baut man nun gerne glä- er gar nichts über das Dritte Reich sagen wollte. sern, transparent und vielschichtig. „Autobahn“ und „Adolf“, das sind in Deutschland Nur das architektonische Konzept der Auto- schon fast Synonyme. bahn hat sich über die Jahre fast gar nicht weiterSogar wir haben wegen der Autobahn schon entwickelt. (…) Das Grundkonzept ist immer noch böse Blicke abbekommen. So wollten wir uns anfangs besonders in linksliberalen Kreisen beliebt das alte: auf glatter Fahrbahn ohne Ampeln möglichst schnell irgendwohin fahren können, ohne machen und hielten es für eine gute Idee, die Deutschen irgendwie zu sich dabei von irgendloben. Als Erstes fiel uns wem blöd reinreden zu „‚Autobahn’ und ‚Adolf’, lassen. die Autobahn ein. „Das das sind in Deutschland schon Tollste in Deutschland Bis nach China und fast Synonyme.“ Amerika ist das Konzept ist die Autobahn“, riefen der Autobahn oft viel wir. „Man kann ja über bekannter als der jeweilige Bundeskanzler und Hitler sagen, was man will, aber die Autobahn hat weckt auch größere Begeisterung. Die Ohdo- er wirklich …“ Sofort war es still im Raum; man bahn? Yeah! Fast jeder erwachsene Mensch auf konnte deutlich hören, wie einer von uns sich am dem Globus beneidet die Deutschen darum, ohne Kopf kratzte. „Also im Allgemeinen … Also insgeGeschwindigkeitsbegrenzungen durch die Land- samt ist die Autobahn schon okay … Natürlich schaft rasen zu dürfen. Jeder erwachsene Mensch, nicht überall … Auf keinen Fall dort, wo die NPD versteht sich, der noch nie in einen Verkehrsunfall …“ Nur wegen unseres polnischen Akzents wurde verwickelt war. uns noch mal verziehen.

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DEUTSCH perfekt

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das Konz¡pt, -e die Fahrbahn, -en reinreden

Meistens ohne Limit Auf deutschen Autobahnen darf man sehr schnell fahren

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DEUTSCH perfekt

Inzwischen gibt es begründete Zweifel, ob ein solches Vorhaben selbst in Deutschland rechtzeitig fertig geworden wäre. Die Elbphilharmonie und der neue Berliner Großflughafen in Schönefeld haben unseren Glauben an die deutsche Pünktlichkeit und Perfektion stark erschüttert. Inzwischen kommt es uns fast schon so vor, als seien die Deutschen die besseren polnischen Versager. Wieso dauern die großen Bauprojekte in Deutschland eigentlich immer viel länger als geplant? Wir haben dazu eine Theorie: Die Arbeit ist für die Deutschen nicht nur eine Tugend. Sie ist ihnen heilig. Wer arbeitslos ist, muss dies regelmäßig dem Arbeitsamt beichten. Büßen muss er zum Beispiel mit zehn Bewerbungen und fünf verschiedenen Lebensläufen bis zum nächsten Termin. Fehlerhaft oder gar nicht zu arbeiten – in Deutschland ist das eine große Sünde. In Polen weiß man jedoch schon lange, wie das mit den Sünden ist. Sie geben den Dingen erst ihren Reiz. Das Verbotene ist immer am verlockendsten. Nirgendwo kann einem Faulenzen während der Arbeit also einen solchen Kick verschaffen wie in Deutschland, dem Mutterland von Fleiß und Effizienz. Kein Wunder also, dass sich auf einer Baustelle mit mehreren Tausend Beteiligten immer wieder einige diesem Rausch der Faulheit hingeben. Deshalb sollte man sich auch über die zunehmenden Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den deutschen Autobahnen freuen. Ohne sie würde das Rasen ja überhaupt keinen Spaß mehr machen.


Gebäude, von dem nur die Mauern fertig gebaut sind ein Ganzes in einzelne Teile machen hier: aus Einzelteilen wieder ein Ganzes machen wirklich; real künstlicher großer Stein System von Wegen in einem Berg Arbeiter, der Salze oder Metalle aus der Erde holt Wagen, in dem man Kohle aus einem Berg transportiert Material zum Heizen) z. B. Erdgeschoss, 1. Stock … Metallkonstruktion hier: Konstruktion, in der man Experimente mit Strom macht hier: Zeigen eines Experiments vor Publikum hier: Form von einem Ball dünnes, langes Stück Metall etwas, was außen um einen Gegenstand ist, um den Gegenstand zu schützen hier: schnell und kurz zu sehen sein wie ein Blitz hier: einen Laut machen, wie wenn man Wasser auf einen heißen Gegenstand gibt Konj. II der Vergangenheit von: gefallen Zeit von 100 Jahren spezieller Bereich, z. B. Chemie hier: Entdeckung neuer Dinge und technische Verbesserung besonders gute Arbeit mit hoher Qualität ≈ erstes Öffnen Kasten mit einem Glasfenster

Dinosaurier & Co.

Schweiz von oben

Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

Verkehrshaus Luzern

Pflanzen, Tiere, Menschen, und wie alles begonnen hat: Die Erdgeschichte und die Evolution sind die Themen des 1907 eröffneten Museums in Frankfurt am Main. Eines der bekanntesten Objekte ist der Skelettabguss von Lucy, die vor mehr als drei Millionen Jahren im heutigen Äthiopien lebte. Bei Kindern wie Erwachsenen populär: die größte Dinosaurier-Abteilung in Deutschland.

3000 Objekte, die die Entwicklung des Verkehrs und der Mobilität in der Vergangenheit und Tendenzen für die Zukunft zeigen, machen das Verkehrshaus zum populärsten Museum der Schweiz. In der Swissarena bringt ein 200 Quadratmeter großes, im Detail sehr genaues Luftbild der Schweiz nicht nur Schweizer zum Staunen. die Entw“cklung, -en

erœffnen der Skel¡ttabguss, ¿e

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zum ersten Mal öffnen künstliches Skelett, das man nach dem originalen Beispiel gebaut hat

DEUTSCH perfekt

z¢m Staunen br“ngen

hier: Entdeckung neuer Dinge und technische Verbesserung ≈ machen, dass man überrascht ist

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FOTOS: DEUTSCHES MUSEUM; C. KIRCHNER/DTMB; JOHANNES MARIA SCHLORKE, 2008; SENCKENBERG; VERKEHRSHAUS DER SCHWEIZ

ten Exponate des Museums. „Zu uns kam es nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, als das Deutsche Museum noch ein Rohbau war und ein Loch nach außen hatte“, erzählt der Physiker. Das U-Boot wurde für den Transport zerlegt und im Museum Stück für Stück wiederaufgebaut – erst danach wurde die Fassade geschlossen. Zur nächsten Station des Rundgangs: ins Bergwerk. In den Gängen, die in den wie echt aussehenden Kunstfelsen geschlagen wurden, ist es dunkel und eng. Immer tiefer führt der fast ein Kilometer lange Weg in das Stollensystem. Vorbei an Bergmännern und Kohlewagen verliert man schnell jede Orientierung, bis endlich wieder Tageslicht zu sehen ist. Von Stockwerk zu Stockwerk, von Abteilung zu Abteilung führt Hartl weiter durch das Haus, das nicht nur auf den ersten Blick einem Labyrinth ähnlich ist. Aber der Physiker weiß genau, wo welches Exponat zu finden ist. Der faradaysche Käfig in der Hochspannungsanlage zum Beispiel. Bevor die vielen Menschen, die gerade zu einer Vorführung gekommen sind, etwas zu sehen bekommen, gibt es noch eine wichtige Information: Bitte die Ohren zuhalten! Ein Angestellter des Museums steigt in die Kugel aus Draht. Dann wird er drei Meter in die Höhe gezogen. Nun wird Strom mit einer

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Eines der größten Ausstellungsstücke Das erste deutsche Unterseeboot (U1) von 1906

der Maßstab, ¿e Relation von Modell und Realität die Beleuchtung, -en Licht der L“chteinfall ≈ Scheinen; Hineinkommen von Licht das P¡ndel, ≈ Körper, der sich durch den Effekt der Gravitation in speziellen Kurven durch die Luft bewegt h“n- und hier: sich durch die Luft bewegen herschw“ngen ¢mkippen hier: machen, dass ein Hütchen auf den Boden fällt s“ch drehen hier: sich im Kreis bewegen erf¶rscht so, dass man alles entdeckt hat verg„ngen ≈ schon vorbei ]s geht ¢m … hier: Das Wichtigste ist … der Krebs hier: gefährliche Krankheit, bei der Tumore wachsen heilen gesund machen herausfinden entdecken verh“ndern hier: erreichen, dass es sie nicht mehr gibt z•chten hier: machen, dass es nur noch gesunde Menschen gibt generalsanieren komplett und genau reparieren und restaurieren wobei hier: trotzdem den Bl“ck schweifen nach allen Seiten schauen l„ssen f¢nkeln Licht reflektieren

der Apollo 15 auf dem Mond. Weit weg von den vielen Besuchern arbeiten die Modellbauer zurzeit für eine neue Ausstellung: Sie soll eine Miniaturversion des Zoologischen Laboratoriums an Bord des historischen Forschungsschiffes Challenger zeigen. Die Forscher orientieren sich an einer Zeichnung und alten Büchern. Mit großer Genauigkeit richten sie nun das Labor im Maßstab 1:5 ein. Dazu bauen sie kleine Lampen, Mikroskope und anderes Werkzeug. An der Beleuchtung arbeiten sie so lange, bis sie vom natürlichen Lichteinfall der Sonne nicht zu unterscheiden ist. Ganz oben, im sechsten Stock des Museums, ist Gerhard Hartls Lieblingsplatz: das Planetarium. Auf dem Weg dorthin kommt er am foucaultschen Pendel vorbei. Es zeigt die Rotation der Erde auf einfache, aber nicht weniger überraschende Art. Alles, was es dazu braucht, ist ein 60 Meter langer Draht. Daran hängt ein sechs Kilogramm schweres Gewicht, das immer im gleichen Rhythmus hin- und herschwingt. Darunter stehen kleine Metallhütchen. Ungefähr alle 15 Minuten kippt das Pendel eines um – die Erde hat sich gedreht.

Viele Phänomene, die im Deutschen Museum erklärt werden, sind seit langer Zeit bekannt und erforscht. Trotzdem – und vielleicht gerade deshalb – gilt die Devise: „Wir sind nicht nur ein historisches Museum, sondern kümmern uns auch um die Zukunft“, sagt Hartl. „Das vergangene Jahrhundert war jenes der Physik, unser Jahrhundert wird der Biologie gehören. Es geht darum, Krebs zu heilen und herauszufinden, wie sich Gendefekte verhindern lassen.“ Neue Ausstellungen machen genau diese und noch mehr Fragen zum Thema: Kann man Gesundheit züchten? Was heißt Gentechnik? Wie funktionieren Roboter? Auch Fragen, auf die Forscher zurzeit noch keine Antwort wissen, wird das Deutsche Museum in Zukunft erforschen. Jetzt wird es für 400 Millionen Euro generalsaniert, wobei das Museum geöffnet bleibt. Zum ersten Mal seit der Eröffnung vor 88 Jahren. Zu den Sensationen gehörte damals das Planetarium. Es war das erste Museum auf der ganzen Welt, bei der ein künstlicher Sternenhimmel in eine Kuppel projiziert wurde. Am liebsten kommt Gerhard Hartl hier herauf, wenn gerade keine Vorführung stattfindet, bei der die Sterne, der Kosmos und die Planeten erklärt werden. Dann setzt sich der Physiker in einen der Sessel, schaut nach oben und lässt seinen Blick über die 6000 funkelnden Sterne schweifen. Daran wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft nichts ändern. Egal, was die Forscher noch alles herausfinden.