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KORREKTUR SIS:KORREKTUR L.MAG

25.09.2012

9:42 Uhr

Seite 1

KORREKTUR SIS:KORREKTUR L.MAG

24.09.2012

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DEIN NEUER VOLVO V40

SAFER CRUISEN DER WELTWEIT ERSTE FUSSGÄNGER-AIRBAG. SERIENMÄSSIG.

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***003_003_Editorial_Inhalt:Programm

25.09.2012

11:50 Uhr

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editorial/inhalt

im Oktober platzt der schwul-lesbische Terminkalender in Sachen Sex aus den Nähten. Mit dem zehnten Berliner „HustlaBall“ (19.10.) und dem siebten Pornfilmfestival (24.–28.10.) rücken zwei traditionelle Großevents ein Filmgenre in den Fokus, dessen schmuddeliges Image sich in den letzten Jahren sukzessive gewandelt hat. Als Teil der queeren Kultur werden Pornos heute selbstverständlich in Kunst, Musik und auf den Bühnen Berlins zitiert und zelebriert. Von „PorNo“ zu „PorYes“: Frauen und Trans* inszenieren sich und ihre Lust zunehmend frei und selbstbestimmt. Deshalb kommen die derzeit innovativeren Produktionen klar aus der lesbisch-queeren Ecke, und dank Internet kann heute everybody ein „Pornstar“ sein. So lebt die Branche mehr denn je von der Authentizität ihrer Darsteller und Darstellerinnen. Neben dem vielseitigen Filmprogramm stehen beim Pornfilmfestival auch Diskussionen auf dem Plan, zum Beispiel über die Frage, inwiefern Porno und Privatleben miteinander harmonieren. (ab Seite 16) Um selbstbestimmte Modelle sexueller Identität geht es auch bei der 15. Berliner Trans*Tagung (12.–14.10.) und bei Wigstöckel (Gala am 6.10.). Während bei ersterer unter anderem die Debatte um Reform oder Abschaffung des Transsexuellengesetzes im Zentrum steht, setzt sich Wigstöckel mit der Lookismus-Thematik auseinander. Siegessäule-Autorin Kaey widmet sich in ihrem Artikel der Frage, inwieweit transidente Lebensmodelle nur in Zusammenhang mit konventionellen Schönheitsidealen Akzeptanz finden. (S. 40) In diesem Sinne wünschen wir Euch einen diskursiven und heißen Herbst.

Special Media SDL GmbH Siegessäule Ritterstr. 3 10969 Berlin Redaktion, Tel. 23 55 39-0 [email protected] siegessäule.de Redaktionsschluss: 10.10. Programmtermine -46 [email protected] Terminschluss: 8.10. Anzeigen -13 [email protected] Anzeigenschluss: 12.10. Kleinanzeigen -11 [email protected] Abo -15 [email protected] Siegessäule 11/2012 erscheint am 25.10.

FOTO: GUIDO WOLLER

Liebe Leserinnen und Leser,

10 Jahre GayRomeo Im Oktober 2002 ging das Dating-Portal GayRomeo an den Start. Großes Interview mit Gründer Jens Schmidt über das in Berlin geborene Erfolgsunternehmen

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berlin Interview mit Fotograf und Verleger Armin Morbach über seine Kunstaktion zur Gala „Künstler gegen Aids 2012“

16 titel Zum siebten Pornfilmfestival: Reportage über Porno und Privatleben

20 kultur Interviews u. a. mit den Kumbia Queers, Dirk Bach sowie mit Detlef Grumbach

38 party Bork Melms, der neuen Clubmanager des Connection Club Berlin über Zukunft und Vergangenheit der Schöneberger Institution

Sirko Salka, Chefredakteur

44 51 104 110

programm queer travel stadtplan leben

FOTO: TANJA SCHNITZLER

Zehn Jahre GayRomeo

116 kleinanzeigen 128 forum 130 impressum siegessäule 10|2012 3

***004_015_Berlin:Programm

24.09.2012

18:07 Uhr

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***004_015_Berlin:Programm

24.09.2012

18:07 Uhr

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berlin

FOTO: MARCUSWITTE.COM, MAKE-UP UND STYLING: YEORG KRONNAGEL

… meine Stadt

Die Musikerin Adrienne Teicher alias TUSK veröffentlichte kürzlich die großartige Synthpop-EP „Gold“. Im November erscheint ihr erstes Album. Releaseparty am 29.11. im Chester’s Music Inn

Adrienne, in Berlin wurde aus dem Musikprojekt Aurora Kiss deine neue künstlerische Inkarnation TUSK. Warum ist diese Stadt der ideale Ort für Verwandlung? Keine der Erwartungen, die für andere Städte gelten, gelten hier. Die Grenzen des Bewusstseins pulsieren um mich herum in Berlin und ich sehne mich nach konstanter Veränderung. Du kommst ursprünglich aus Australien. Warum Berlin? Ich komme aus dem Pferdekopfnebel, kam aber einige Male nach Berlin. Jedes Mal blieb ein wichtiger Teil von mir in der Stadt. Ich fühlte mich verpflichtet zurückzukehren, um mich wieder mit diesen verlorenen Teilen zu vereinen, ganz so, als ob der bestmögliche Ausdruck meiner selbst genau hier warten würde. Wo würdest du gerne mal auftreten? Im Garten des Neuen Palais von Sanssouci mit einer riesigen, glitzernden Laser-Lightshow im Rücken. Dein Berliner Lebensgefühl. Alles wird gut. Oder eben nicht. Und egal, wie es kommt, es ist sowieso unwichtig.

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***004_015_Berlin:Programm

24.09.2012

18:07 Uhr

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ILLUSTRATION: ELKE R. STEINER

berlin Mama Berlin Das Land Berlin hat viel für Lesben und Schwule geregelt. Nun fordert die Opposition den zügigen Ausbau der „Initiative sexuelle Vielfalt“ Infos zu den Anträgen der Opposition auf siegessäule.de Diskussion von Bündnis 90/Die Grünen über ihren ISV-Antrag, 17.10., 19.30 Uhr, Abgeordnetenhaus

6 siegessäule 10|2012

• Berlin sonnt sich gerne als Stadt der Vielfalt, als Place to be für Kreative und Freigeister. Das damit verknüpfte Credo „be berlin“ soll ein modernes Lebensgefühl suggerieren, die Chance auf Teilhabe und Selbstverwirklichung, das Recht auf Anders- oder Genausosein. Homopolitisch wurde hier in den letzten Jahren praktisch alles gleichgestellt, was auf Landesebene gesetzlich möglich und notwendig ist. Darüber hinaus hat der ehemalige rot-rote Senat 2010 ein umfangreiches, ressortübergreifendes Programm gestartet, das gesellschaftlich für Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Intergeschlechtlichen sorgen soll. Nach dem Regierungswechsel im letzten Jahr wurde der politische Wille bekundet, die „Initiative sexuelle Vielfalt“ (ISV) fortzuführen und Diskriminierung weiter abzubauen, wie es recht vage in der rot-schwarzen Koalitionsvereinbarung heißt. Ein erster Achtungserfolg ist die Benennung einer Ansprechpartnerin für Hasskriminalität gegen die sexuelle Orientierung vor wenigen Wochen durch Justizsenator Thomas Heilmann (CDU). Damit ist Berlin wieder einmal wegweisend für andere Bundesländer.

Ansonsten verharrt das einstige Pilotprogramm zur gesellschaftlichen Akzeptanz, das deutschlandweit Nachahmer gefunden hat, etwas impulslos in den Verwaltungen. Verglichen mit dem Auftakt vor zwei Jahren, als ein umfangreiches Maßnahmenpaket gepackt und mit 2,1 Millionen Euro verschnürt worden war, werden nun kleinere Päckchen mit geringeren finanziellen Zuwendungen verstetigt. Laut der federführenden Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen geht es v. a. um Fortbildungen in der Verwaltung, bei der Polizei und in den Bereichen Bildung und Jugend. Der Opposition im Abgeordnetenhaus ist dieses Weiterfahren mit angezogener Handbremse zu wenig. Bereits im Frühjahr haben die Grünen einen Antrag zur Fortentwicklung der Initiative gestellt. Darin fordern Politiker wie Thomas Birk u. a. mehr Nachhaltigkeit im Bildungssektor, einen Fokus auf Diversity und den Blick über den queeren Tellerrand hinaus. Unter dem Titel „ISV 2.0“ stellten Linkspartei und Piraten im September ihren Antragsentwurf im SchwuZ vor. Das Papier ist deutlich detaillierter als die Ursprungsinitiative, fordert z. B. fällige Regelungen in den Bereichen Trans*, Inter* oder für Regenbogenfamilien. Mitinitiator Klaus Lederer (Die Linke) regt eine breite Debatte in der Community an und mehr Transparenz, um politisch Druck zu erzeugen. Andreas Baum, Fraktionschef der Piraten, wirbt für einen gemeinsamen Antrag aller Oppositionsparteien. Die Grünen sind offen für Gespräche. Siegessäule wird über die FortSirko Salka schritte der ISV berichten.

***004_015_Berlin:Programm

24.09.2012

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berlin FOTO: ARMIN MORBACH

Diskussionsrunde in den Räumen der Siegessäule (im Uhrzeigersinn): Kamerafrau Francy, SiegessäuleAutor Malte Göbel, Billie Ray Martin, Steve Morell, Micki Meuser, Nina Queer und Musikredakteur Jan Noll

Dennenesch Zoudé (Foto), Franziska Knuppe, Sonja Kirchberger und andere Promis standen für Armin Morbachs Kunstaktion „Die zwei Gesichter“ Modell

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Siegessäule präsentiert: „Künstler gegen Aids 2012“, 22.10., 18.30 Uhr, Theater des Westens Mit: Maren Kroymann, Dirk Bach, Mia., Gitte Haenning, Karat, Peter Heppner, Ades Zabel u. a.

***004_015_Berlin:Programm

24.09.2012

18:07 Uhr

Memento Der Modefotograf und Verleger Armin Morbach hat für die Gala „Künstler gegen Aids“ eine Fotoreihe mit dem Titel „Die zwei Gesichter“ konzipiert und umgesetzt. Sechs Bilder prominenter Modelle, die zugunsten der Berliner Aids-Hilfe versteigert werden sollen. Siegessäule sprach mit ihm über das provokante Projekt Armin, wie ist diese Aktion überhaupt zustande gekommen? Ich finde, dass es heutzutage nur noch um Barebacking und unsafe Ficken geht. Man glaubt, dass man eine Pille nimmt, und alles ist weg. Die Berliner Aids-Hilfe fragte mich, was meine Idee wäre und ob ich Lust hätte, mit denen was umzusetzen. Ich hab gesagt, dass ich mich gerne einbringen würde. Dann ist eine Idee entstanden, die auch ein bisschen brutaler ist. Ich wollte jetzt nicht irgend’nen hübschen Typen, der mit ‘nem Gummi im Mund lächelt. Das ist einfach alles nicht mehr modern. Du hast deine Bilder wie ein Memento mori gestaltet, Totenschädel-Make-up, das volle Programm. In der HIV- und Aids-Arbeit geht es zur Zeit aber gerade darum, die Bilder des alten Aids – Tod, Krankheit und Verfall – aus den Köpfen der Menschen herauszukriegen. Leider. Es gibt diese Menschen, die an Aids sterben, aber immer noch. Ich hab mit diesen Menschen zu tun. Natürlich können wir sagen, dass sie eigentlich an Lungenentzündung sterben oder an Krebs. Natürlich können wir den Tod für HIV-Positive mittlerweile 30 Jahre rauszögern, wir können damit leben. Es gibt aber ganz viele Leute, die Medikamente nehmen, die immer noch Fettverteilungsstörungen haben, die diese eingefallenen Gesichter haben, die dicke Bäuche kriegen. Man hat jahrelang dafür gekämpft, dass man Aids ein Image gibt. Ich finde aber, eine Krankheit darf kein Image sein. Wir zeigen ja auch nicht lachende Frauen, die über Wiesen hüpfen mit Brustkrebs. Das ist immer so eine Doppelmoral, die wir Schwulen uns ganz gerne aneignen, dieses ganze „Es ist ja doch nicht so schlimm“. In der letzten Siegessäule berichteten wir darüber, dass Positive in Therapie nicht mehr infektiös sind. Statt Tod und Krankheit rücken ganz andere Themen in den Fokus der Präventionsarbeit. Wie hat denn die Aids-Hilfe auf deinen Vorschlag reagiert? Wenn du Werbung darstellst, ist das immer irgendwie brutal. Ich hätte auch eine Kampagne fotografieren können mit Sonja Kirchberger hübsch gestylt und hübsch frisiert am Tisch und auf dem Teller

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liegt eine Tablette, die isst sie und sieht immer noch schön aus. Das wäre eine andere Idee gewesen. Ich habe den Artikel in der Siegessäule gelesen und finde, wir nehmen das alles etwas zu leicht. Es haben sich vier Freunde von mir, die über 30 sind, im letzten halben Jahr angesteckt. Da denke ich mir einfach: What the fuck? Warum? Ich bin damit groß geworden und hab selbst immer aufgepasst. Anfang der 90er sahen viele Leute in der Szene wie der Tod aus und sind weggestorben. Das hat sich mir eingeprägt, ich kann nicht anders. Ich kenne die Rock-Hudson-Bilder noch. Ich kenne die Leute, wie sie in der Klinik lagen. Mein Problem ist, dass das jetzt alles verharmlost wird. Möchtest du etwa mit der Kunstaktion behaupten, dass HIV-positive Menschen todgeweiht sind? Nein. Überhaupt nicht. Ich finde aber, wir dürfen nicht vergessen: HIV ist kein Schnupfen, der wieder weggeht. Ich muss Tabletten nehmen mein Leben lang, ich bin dadurch vielleicht depressiv oder habe Schlafstörungen. Das ist zwar nicht der Tod, und irgendwann endet ja sowieso jedes Leben im Tod. Bei HIV geht man aber davon aus, dass er früher eintritt. Ich hab so viele HIV-positive Freunde, und ich würde mich hüten, eine Kunstaktion zu machen, die sagt, dass die alle todgeweiht wären. Du hast dich bewusst für heterosexuelle Modelle entschieden. Warum? Ich finde, es wurde lange genug mit dem Finger auf uns gezeigt. Es wurde lange genug gesagt: „ihr Schwulen“. Auch Heterosexuelle sind betroffen! Viele muslimische Frauen zum Beispiel werden von ihren Männern angesteckt, weil die mit anderen Frauen oder Transsexuellen ungeschützten Sex haben. Es passiert ganz viel da draußen, über das man sprechen muss. Wenn ich einen Schwulen als Skelett zeigen würde, zum Beispiel Dirk Bach, dann wäre das beim Thema HIV und Aids kein öffentlicher Aufreger mehr. Ich zeige Sonja Kirchberger als Skelett, und ich schwöre dir, die Bildzeitung wird einen Riesenskandal daraus machen. Und auf der Gala „Künstler gegen Aids“ werden diese Bilder dann versteigert? Genau, allerdings nicht direkt auf der Gala, es wird eine Internetplattform eingerichtet und dort können die Leute weltweit mitsteigern. Vielleicht bei eBay, oder so. Und die Erlöse gehen dann ... ... komplett Interview: Jan Noll an die Berliner Aids-Hilfe.

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